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Die fabelhafte Welt der Amélie   (Le fabuleux destin d'Amélie Poulain)
2001
Genres Comedy | Romantik
Regie Jean-Pierre Jeunet
Cast Audrey Tautou, Mathie Kassovitz, Clotilde Mollet, Serge Merlin
Inhalt Die junge Pariserin Amélie Poulin musste früh lernen, sich in eine Welt des magischen Realismus zu flüchten, denn schon ihre Kindheit war von Entbehrungen und Trauer geprägt. Als Kellnerin in einem kleinen Bistro begegnet sie vielen besonderen Menschen und gibt sich beste Mühe, sie positiv zu beeinflussen – doch wenn sich jemand als Ekel herausstellt, ist Amélie nicht gescheut, den unscheinbaren Racheengel zu spielen. Nur eine eigene Liebesbeziehung scheint ihr nicht vergönnt zu sein...
 Frankreich, Deutschland
 122 min.
Hafen-Bewertung für diesen Film:
basierend auf 6 Stimme(n)
  • 6 Bewertung(en) - 4 im Durchschnitt
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4 / 5
Deine Wertung:

#1
Ich kann es eigentlich immer ganz gut aushalten, wenn andere Leute etwas gut finden, was ich auch sehr gern mag -- soll heißen, ich habe selten diese alleinigen Besitzansprüche auf Filme/Musik/o. Ä. Zahnlos Aaaaber, ich muss ehrlich zugeben, bei "Amélie" tat ich mich dann doch etwas schwer damit, dass der Film Anfang der 2000er zu so einem KRASS beliebten Klischee-Lieblingsfilm von Hipstern und Feingeistern wurde. Vorbei war's mit meinem französischen Geheimtipp.
...und dann lief Yann Tiersens (sehr guter) Klaviersoundtrack auch noch Jaaaahre lang in jeder zweiten Realityshow im Hintergrund Tot

Ändert natürlich nix dran, dass der Film einfach phänomenal schön und märchenhaft ist und all seine Beliebtheit freilich verdient hat. Wertung 5 von 5
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#2
Der war doch ziemlich von Anfang an sehr erfolgreich, oder? Also weit davon entfernt ein Geheimtipp zu sein? Aber erinnere das kaum - ich hab ihn erst Jahre später in der Schule in Französisch geschaut (glaub ich - auf jeden Fall mehrmals). Ich finde, dem Zauber von Amélie kann man sich wirklich kaum entziehen und die Filmmusik hat - trotz aller Durchnudelung - Kultstatus! Amélie hat für mich einen ähnlichen Reiz wie eine Miniaturwelt in der man lauter schöne und gemütliche Dinge entdecken und in die man sich selbst reinimaginieren kann (wie Polly Pocket!). Für mich ist vom Film abgesehen von der Schönheit allerdings wenig Substanzielles hängen geblieben, also ich würde nicht sagen, dass er mich (abgesehen von meinem Bild von Paris) irgendwie geprägt hat oder so. Vielleicht hängt das auch damit zusammen, dass ich Amelié als Figur nie als "echt" oder menschlich empfunden, sondern sie immer als eine Kunstfigur wahrgenommen habe, die eben einen bestimmten Vibe haben soll, aber als Figur an sich wenig Eigenleben entwickelt und somit wenig Identifikationspotenziel für mich hatte. Am Ende war der Film für mich vor allem schön anzusehen und anzuhören!
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#3
(29.12.2022, 17:39)strubadur schrieb: Vielleicht hängt das auch damit zusammen, dass ich Amelié als Figur nie als "echt" oder menschlich empfunden, sondern sie immer als eine Kunstfigur wahrgenommen habe, die eben einen bestimmten Vibe haben soll, aber als Figur an sich wenig Eigenleben entwickelt und somit wenig Identifikationspotenziel für mich hatte.

Das find' ich einen richtig guten Punkt, über den ich so noch nie nachgedacht habe -- der aber direkt für mich wie die Faust auf's Auge passt (BTW, was für ein komisches Sprichwort, denk' ich grad). Genau das hat mich so ganz latent an dem Film immer gestört: Es ist alles so eine pittoresk-süße Kunstwelt, mit einer ganz bezaubernd-perfekten Heroine mittendrin...aber besonders nahbar oder authentisch ist Amélie nicht. Das klappt in anderen Werken dieses "Magical Realism"-Genres deutlich besser, finde ich -- z. B. bei "Jane the Virgin".
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#4
Zitat: der aber direkt für mich wie die Faust auf's Auge passt (BTW, was für ein komisches Sprichwort, denk' ich grad)
Haha stimmt. Wo soll die Faust auch besser hinpassen als aufs Auge. We love violence in Germany!  Zahnlos

Ich kam auch erst drauf, nachdem ich jetzt ein bisschen nachgedacht hab und selber nicht so richtig begründen konnte, warum dieser Film nie zu meinen Lieblingsfilmen gezählt hat, obwohl er so ein ästhetisches Fest ist und irgendwie ja auch eine schöne Geschichte erzählt. Aber ich glaub, das ist es. Es hat dadurch eher was von einem modernen Märchen, vielleicht.
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#5
Oder einer Fabel? (S. Titel.)

Die skurril-kuriose Schaffung dieser Welt inkludiert eben auch Mam'selle Amélie.

Ich fand den Film sehenswert, und hab mir schon lange vorgenommen bei jedem Kunstwerk das Werk an sich auf mich wirken zu lassen - to appreciate (!) it - bevor ich mir die dezidierte Meinung oder gar das Urteil Anderer, insbes. v. KunsthistorikerInnen, vornehme. Klappt nicht immer, aber im Alter immer öfter.

Die Protagonistin sieht auch irgendwie elfenhaft aus, oft; ihre "Zorrina"-Persona fand ich sehr cool.

Wertung 4 von 5

Muss ich auch gelegentlich mal wieder ansehen! (Ich kann das, weil es ja einen wundersamen Video(ausleih)laden in meiner Nähe gibt, mit 35000+ DVDs! Tja, Berlin, eben... Besserwisser )
.
[]
[°°]
[Kube]
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#6
Habe nach vielen Jahren Aufschub (und Behauptungen wie "äh ja klar, hab ich den gesehen -- richtig gut"/"klarooo das ist doch ein Klassiker"/"peinlich wer den noch nicht gesehen hat") ENDLICH diesen sagenumwobenen Film gesehen! 

Ich war überrascht über meine lauten Lacher, denn "Amélie" hat wirklich witzige Szenen -- wusste tatsächlich nichts über den Film und habe nicht mit einer Komödie gerechnet. Der französische Humor ist erfrischend anders als der amerikanische. Hier schon mal ein großer Plus-Punkt! 

Der ganze Vibe, die Übersättigung ins Grün-Gelbliche und die gesamte Ästhetik gefielen mir sehr; Schnitt, verschiedene Stilmittel (z. B. die schnellen, verschwommenen Szenen), die gesamte Chaotik und offensichtlich legendäre Musik (von der ich btw noch nicht die Nase voll hab) sind verständlicherweise Gründe, dass dieser Film als Kunstwerk angesehen wird. Beim Schauen sind mir tolle, kleine Details aufgefallen die den Film m. E. ebenfalls auszeichnen und besonders machen. 
   

Dem Identifikationspotenzial-Kommentar kann ich nur zustimmen. Für mich war relativ schnell klar, dass Amélie neurodivers sein könnte; das taktile Bedürfnis in Linsensäcke zu greifen, OCD-Züge oder Übergriffigkeiten wie mit dem blinden Mann zum Beispiel. Allgemein beschreibt Übergriffigkeit unsere rehäugige Protagonistin sehr gut: Einmischen in anderer Leute Liebesleben oder Racheaktionen bis hin zum angedeuteten "Verrücktheitszustand" eines anderen. Als Gegenstück dazu die schiere "Unfähigkeit" die (oder den?) Love-Interest anzusprechen. Aber vielleicht interpretiere ich Autismus rein, wo keiner ist. Am Ende wollte Jean-Pierre Jeunet einfach nur eine quirlige Kunstfigur schaffen die die Welt fabelhaft sieht. Und das ist auch gut so -- der Titel passt wie die Faust aufs Auge! 

Mein Kommentar nach dem Film "Oh wow das war besonders; wie ein Gedicht oder Fiebertraum. Toll!"
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#7
Irgendwie ist bei mir auch hängengeblieben, dass bei Amélie kein Blau vorkommt, nur die Farben Grün, Gelb und Rot. Weiß aber nicht genau, ob das wirklich stimmt!
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#8
(02.01.2023, 20:05)strubadur schrieb: Irgendwie ist bei mir auch hängengeblieben, dass bei Amélie kein Blau vorkommt, nur die Farben Grün, Gelb und Rot. Weiß aber nicht genau, ob das wirklich stimmt!

Da gestern frisch gesehen, quasi kein Blau  Gaga
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