Im Hafen seit: 18.09.2013
Beiträge: 769
Ich fand ihn wesentlich besser als den Reboot-Film.
Ich schrieb u.a. anderswo heute:
Zitat:Allerdings fand ich einige der physikalischen Abläufe mal wieder etwas hanebüchen - wenn dieser Electro sich ganz in Luft auflösen kann, warum tut er das nicht öfter, u.a. um sich Gefahren nicht auszusetzen? - und [..] die Handlung mehr als nur eine stumpfe Plattform für die FX... Garfield hatte diesmal wirklich was zu schauspielern, und, obwohl ich ihn als Schauspieler eher nicht mag, hat er das ziemlich bravourös hinbekommen; besonders gefielen mir die Szenen mit Sally Field als "May" ()! Ich war erstaunt wieviele leise Szenen Spidey zwischendurch gegeben wurden - daran kann ich mich bei den Raimi-Filmen nicht (mehr?) so recht erinnern. (Friedhof-Szenen waren dagegen sehr wenige dabei - hurra! Allgemein wurde Pathos fast nur vermieden im Sequel [..].) [..]
Außerdem fand ich alle Castings in Ordnung. Tante May ist kein weißhaariges Liebchen, Gwen ist eine selbstbewusste/tapfere Freundin, die unbedingt dabei sein will, Harry ist durch und durch zynisch, von Anfang an. Und was man Garfield absolut abnimmt: Den frech klugscheißenden Ton den der Spinnen-Teenie hinter der Maske drauf hat, wenn er mit seinen Feinden vorm darauffolgenden Geprügel parliert! Das bringt Nostalgie fürs illustrierte Papier auf...
P.S. @"'Decker": D. Liebesszenen - d. ich auch zu den leisen zähle - waren derer gerade genug "for my taste". Dagegen find ich inzwischen alle - teils pseudophysikalischen - Action-Szenen eher langweilig. Obwohl es hier durchaus innovative Details in letzteren gab. Zugegeben.
|
Zitat:besonders gefielen mir die Szenen mit Sally Field als "May"
Ahh, den Pluspunkt hatte ich vergessen, ja! Sally Fields Charakter hat mir auch richtig gut gefallen. Gerade im Kontrast zu den Raimi-Filmen (die ich übrigens ziemlich wenig mag), wo May nur die reißbretthafte liebe Omi sein durfte.
Hatte bei Fields traurigeren Szenen kleinen Kloß im Hals!
Doch, doch, auf der etwas breiteren Skala komme ich glaub' ich bei 8/10 raus!
|
Im Hafen seit: 18.09.2013
Beiträge: 769
30.05.2014, 18:58
(Zuletzt bearbeitet: 23.01.2022, 17:14 von JP.)
Zulu |
In Südafrika spielender Film Noir... der m.E. das Genre redefiniert! :-O |
|
- Augenöffner in mehrfachem Sinne - d. Gegensätze des Landes kennen lernen / wie gnadenlos 'ne reiche Elite d. arme Mehrheit behandeln kann & was das Jahrzehnte später noch f. Folgen hat
- Perfektes Casting f. den großartigen Mr. Whitaker!
- Umwerfend schönes Kapstadt
|
|
- Mehrfache extreme Brutalität
- Touch zuviel Pathos + Plotlücke oder 2
- 'Babyface' Bloom mimt den superharten verkommenen Cop
|
Es braucht Mumm bzw. 'ne Phase all zu überbordenden Glücks diesen sehr-effektiv-deprimierenden Film zu schaffen - was auch das fast leere Kino erklärt! Sehenswert, aber zwiespältiges Bauchgefühl hinterlassend... |
|
27.07.2014, 12:08
(Zuletzt bearbeitet: 23.01.2022, 17:14 von JP.)
Divergent |
Neues US-Young-Adult-Phänomen über Dystopie, in der jedes Kind einer Berufsfaktion zugeordnet wird |
|
Öhhm...in den Nebenrollen gut besetzt - Kate Winslet, Maggie Q und Ashley Judd spielen gut (und weinen wahrscheinlich innerlich). Im Sequel nächstes Jahr soll noch Naomi Watts dazu. |
|
- Zieeeeemlich faseriger, unglaubwürdiger Weltenbau
- Ein Klischee-Level, das sogar "Twilight" toppen könnte
- Wer die Musikauswahl für den Film traf, sollte den Job wechseln - poppige Upbeat-Musik und Alternativ-Electro in einem Big-Budget-Drama, mmnö
- Wo die 80 Millionen Produktionskosten hingeflossen sind, sieht man allerdings auch nicht genau. Die meisten Szenen sehen aus wie im Arztwartezimmer oder der LKW-Garage gedreht
- Kein Witz: Ich konnte dreimal Dialogzeilen aussprechen, bevor der jeweilige Filmcharakter sie wortwörtlich so vortrug
|
(Knappe!) 3/10 Bin eigentlich offen für YA-Stoffe (liebte Harry Potter und mochte Hunger Games sehr), aber diese Verfilmung ist ein einziger Unfall. Komplett austauschbare Charaktere und Dialoge und eine unglaubwürdige SF-Welt - zum Abschalten! |
|
Im Hafen seit: 18.09.2013
Beiträge: 769
27.07.2014, 15:05
(Zuletzt bearbeitet: 15.04.2022, 17:13 von JP.)
|
07.09.2014, 12:52
(Zuletzt bearbeitet: 15.04.2022, 17:15 von JP.)
Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück |
Gelungene Verfilmung des Bestsellers von Francois Lelord |
|
Ich fand das Buch ganz schlecht wegen des Schreibstils. Das fällt beim Film natürlich weg und so kann man sich auf die eher simple, aber größtenteils recht charmante Story konzentrieren. Ich fand den Hauptdarsteller sehr gut. Kleine Änderungen in der Handlung lassen Hector zudem sympathischer erscheinen als im Buch. |
|
Das Ende ist hollywoodmäßig übertrieben. |
Unterhaltsame Reisegeschichte um das Glück, bekommt von mir 6/10 Punkte. |
|
Im Hafen seit: 18.09.2013
Beiträge: 769
30.09.2014, 22:17
(Zuletzt bearbeitet: 23.01.2022, 17:38 von JP.)
A most wanted man |
In der HH-Gegenwart versucht dort der Leiter (P.S. Hoffman) 'ner hochgeheimen dt. Anti-Terror-Einheit 'nen maßgeblichen Islamisten-Terroristen zu benutzen, um 'nen muslimischen Geldwäscher, großes Tier in HH, der Finanzierung v. islamistischen Vereinigungen zu überführen. Doch der 'Terrorist' hat schon 'ne junge, taffe Anwältin (R. McAdams) auf seiner Seite & sie glaubt an seine Unschuld... |
|
- Wieder perfektes Casting, diesmal in allen Rollen! Neben den genannten 2 Rollen - s. unten - gefielen Wright als schmierige US-Agentin, Dafoe als franz. Banker sehr gut - sowie Grönemeyer als beamteter/grinsender 'Onkel' in 'ner kl. Nebenrolle!
- Hoffman in seiner letzten Rolle im Kino ist großartig! Er kriegt das 'Deutsche' gut hin & schafft sehr subtil seine Wandlung im Auge des Zuschauers! :-O
- McAdams kam mir erst zu blauäugig vor; es wurde aber schnell klar - sie ist Repräsentantin des Zuschauers in dieser Story! Mich hat sie 100%ig vertreten - fast alles was sie empfand, empfand ich genauso. Meisterhafte Regie!
- Der Plot ist sowas v. listig - ach, da ist ja der Scheiß-Geheimdienstler... & da der dekadente Banker - & dann setzt das Drehbuch unhörbar immer wieder den moralischen Mixer an! Wahnsinn!
- Filmmusik - so ganz ohne sein Gesinge - v. Grönemeyer!
|
|
- Eine Kleinigkeit d. wohl am typisch kurzen Medium Kinofilm lag: Es scheint mir wenig glaubhaft dass d. Anwältin dem Asylsuchenden sofort vertraut - evtl. wg. seinem Rücken, aber das wurde dann emotional n. genug heraus gearbeitet.
|
SEHEN! Vielleicht um den letzten großen Auftritt 1 der besten US-Schauspieler der letzten 2 Jahrzehnte mitzubekommen. Mindestens um den Moloch HH mal in 'nem internationalen Krimi noir als ständigen Hintergrund zu bewundern. |
|
Im Hafen seit: 18.09.2013
Beiträge: 769
25.10.2014, 13:23
(Zuletzt bearbeitet: 23.01.2022, 17:42 von JP.)
|
Im Hafen seit: 18.09.2013
Beiträge: 769
15.11.2014, 21:55
(Zuletzt bearbeitet: 23.10.2022, 23:24 von Kubrickian.)
Homesman |
Auf dem westlichen US-Frontier im Mitt-19. Jahrhundert lebt Ms. Cuddy (Hilary Swank) unverheiratet vor sich hin & bestellt ihre Farm m. Schwung & Können. Allerdings finden sie alle in Frage kommenden Männer in der Umgebung zu bestimmend & 'hässlich'. Als 3 solcher Männer ihre jungen wg. den Strapazen des Pionierlebens durchgedrehten Frauen (u.a. Miranda Otto) n. auf Anweisung des Pfarrers in den Osten bringen wollen, wo sie v. der Kirche besser betreut werden können, bietet sich d. taffe Ms. Cuddy dazu unerhörterweise an. Sie zwingt noch 'nen alten Gauner (Tommy Lee Jones), den sie vor 'nem Lynching rettete, sie zu unterstützen. Der hat viel Grips & Erfahrung was d. Prairie angeht, aber null Ahnung vom rechten Umgang m. Frauen... |
|
Eine Verfilmung richtig guter Westernliteratur (den gleichnamigen Roman hab ich zwar n. gelesen, aber kenne Kurzgeschichten, d. ähnlich 'ehrlich' sind)! Man sieht hier Dinge, d. im Westernkino völlig neu sind, lernt viel dabei & lebt/stirbt (!) m. den Figuren dieser milden aber schlagkräftigen Geschichte. Jones, der auch Regie führte, ist Klasse, aber Swank ist wirklich großartig. Lauter b'rühmte Hollywoodstars haben Cameoauftritte. |
|
D. Story ist nichts f. Leute m. schwachen Nerven. Dabei kommt darin eigentlich kaum Gewalt vor! |
Der Film hätte v. mir d. höchste Wertung bekommen, wenn er n. solche teilweisen hammerharten Entwicklungen enthielt. Schwere aber gute Kost, eben. Was für 'n Plädoyer f. 'ne rücksichtsvollere Welt! Was f. 'n tapferes Konzept für 'n Film - da sind dt. Kinovertriebler bestimmt zu feige, den in die Kinos zu bringen... |
|
Im Hafen seit: 18.09.2013
Beiträge: 769
18.11.2014, 21:42
(Zuletzt bearbeitet: 23.01.2022, 17:43 von JP.)
My Sweet Pepper Land |
Das 'Pepper Land' ist 'n sehr einfaches Einzimmer-Restaurant - ohne Tische - in 'nem winzigen Kurdendorf im Irak. Dort sehen sich zum 1. Mal Baran (Arslan Korkmaz), ehemaliger Peschmerga-Freiheitskämpfer, nun neuer Polizeichef, & Govend (Golshifteh Farahani), alleinlebende junge Lehrerin d. schon länger gegen das konservative Element in den Köpfen der Eltern ihrer SchülerInnen ankämpft, & daher immer wieder mal Monate lang fort geht um Kraft zu tanken. Allerdings bringt Barans mutiger Einsatz f. Recht & Gesetz nun den lokalen Clan-Chef stärker ins Spiel, der seinen Schmuggel m. u.a. Schrottmedizin gefährdet sieht. Und dann sind da noch d. kämpfenden PKK'lerinnen, die auf dem Grenzberg zur Türkei leben... |
|
- Staunenswerte Außenaufnahmen, 'ne Gegend beleuchtend, d. nach wie vor unbekannt bleibt - das heutige 'wilde' Kurdistan!
- Der ruhige Stil - oft ganz langsame Kameraschwenks - & die inspirierte Musik sind ein Genuss.
- Das sich ständig immer mehr verflechtende Paar - o Allah, unverheiratet! - schaffen ihre Schauspielarbeit m. Bravour & sehen nebenbei irre gut aus.
- Im Land der viele Jahre langen Verzweiflung sind Waffen in fast jeder Hand & der Tod 'n ständiger Begleiter - c'est la vie kurdienne!
|
|
- Der Kuschelkurs m. amerikanischem Kulturgut - v. den Schildern/Neonschriftzug bis Elvis im Radio bis zur Westernstruktur des ganzen Films - ist stellenweise zu dick aufgetragen!
|
D. umkämpfte Romanze ist in Wahrheit nur 'ne dicke grinsende haarige Raupe, den mundoffenen Zuschauer mitziehend. D. sich durch 1 wichtiges Thema nach dem anderen wälzt, & immer 'n paar glimmende Steinchen davon mitaufnimmt: Zu enge Familienbande - 'DU bist unsere Ehre!' - & alltägliche Frauenniedermache vs. taffe feministische Kämpferin(nen) & was Armut & 'ne Menge Waffen f. dezivilisierende Effekte haben kann. Das alles aber m. 'ner konzentrierten Leichtigkeit & 'nem gelungenen Touch fürs Absurde! |
|
Im Hafen seit: 18.09.2013
Beiträge: 769
18.01.2015, 21:59
(Zuletzt bearbeitet: 23.01.2022, 17:43 von JP.)
|
Zitat:(Im Gegensatz zu fast allen RezensentInnen da draußen
Ja, daran dachte ich auch gleich, als ich den Titel des neu von Dir besprochenen Films sah - hatte erstaunlich viele negative Kritiken noch im Gedächtnis. Dabei hab' ich "Diana" gar nicht gesehen.
Aber 3 Plusse von Kubrickian...da rutscht der Film aus meiner Kategorie "AUF KEINEN FALL SEHEN" zumindest schon mal in die orangene Schublade "WENN MAL WIRKLICH NICHTS ANDERES LÄUFT..."
|
Im Hafen seit: 18.09.2013
Beiträge: 769
08.02.2015, 21:26
(Zuletzt bearbeitet: 23.01.2022, 17:43 von JP.)
Annie |
Annie ist seit sie denken kann Waise. Sie wächst m. anderen Mädchen bei 'ner gefallenen Rockröhre in Harlem in NYC auf. Diese bekommt als Pflegemutter f. jedes Kind $157 im Monat & hält sich damit über Wasser bzw. Whisky. Annie sucht schon ewig nach ihren Eltern. Sie trifft aber dann zufällig auf den steinreichen Industriellen Stacks, der sie anfangs in seine Bürgermeisterwahlkampagne einspannt, sie dann aber ins Herz schließt, weil sie ihm d. Bedeutung v. Familie beibringt... Der Film ist 'ne relativ lockere Adaption des '77-Broadway-Musicals. |
|
Lob f. den Mut, 'ne derartig ikonische Figur derart anders aussehen zu lassen & damit d. aktuelle Lage v. 'rassisten-klassen-technisch' benachteiligten Kindern in den USA heute zu thematisieren. D. jugendliche Hauptdarstellerin macht 'ne sympathische Figur wie auch der leicht umbenannte neue 'Daddy' Warbucks, gespielt v. Jamie Foxx. Musikalisch waren einige Tracks weniger gelungen - z.B. fast alles mit Vocoder - aber dafür einige andere gut - s. bekanntesten Song, unten - & sehr gut - wie das hip-hop-isierte 'Hard Knock Life'. |
|
Wie schon in '82, ist auch diese Film-Annie mir zu weit entfernt v. der Urquelle: 1 der großartigsten Zeitungsstrips 'ever' - v.a. aus der Zeit der (kommenden/geschehenen) Großen Depression in den USA. Der Autor & Zeichner Harold Gray schuf 'ne Pre-Teen-Figur d. eigentlich nie 'nett' oder 'süß' war sondern eher unglaublich taff & immer motiviert sich & ihren besten Kumpel, ihrem klugen Hund Sandy, aus dem neusten Pechloch wieder heraus zu heben. Dieser Aspekt kommt im neusten Film nun nur noch nebenbei vor. Und Sandy spielt außer 'nettem kleinen Tier' gar keine Rolle mehr. |
Offensichtlich einerseits 'n rein sentimentaler Familienfilm, andererseits politisches Statement - letzteres sagt letztendlich aus, dass Hautfarbe egal ist. Right on! (Ach so - die singenden Frozen-Pre-Teenies sind auch definitiv Zielgruppe! ) -- Persönlich gefiel mir besonders gut, wie sehr offensichtlich Rose Byrne an ihrer Nebenrolle als rechte Hand des Millardärs Spaß hatte - diese Frau kann eben alles spielen! |
|
|