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#1
War das Jahr das vorgestern endete wirklich ein so schlimmes Jahr? Ich weiß dass die 2 "Haupt"-Corona-Jahre schlimm waren, aber dann kam ja letztes Jahr der "8-Jahres-Plan" von Hrn. Putin zu einem Höhepunkt (evtl. hatten ja die C-Jahre damit etwas zu tun?)...

Wie seht ihr das? Habt ihr Lust auf eine kl. Übung in Optimismus (der ja leider seit Jahren eher nicht mehr en vogue ist)...?

Ich schlage folgende 3 Listen-Kategorien vor, und evtl. habt ihr ja Lust da mal kurz was pers. zu aufzudecken:

Auffallend* schlimm
  • die vollendete Invasion der russischen Föderation in die Ukraine im Februar, behauptend sie gehöre eh zu Russland (u.a. weil Wiege der alt-russischen Orthodoxie) und sei nun angeführt von "Faschisten"; "vollendet" weil m.E. die Invasion vor 8 Jahren mit der Einnahme der Krim-Halbinsel begann!
  • die in Konsequenz auftretenden weltweiten Probleme Weizen zu bekommen, entspr. Hungerkrisen in Afrika und Südasien nach sich ziehend
  • Inflation steigt stellenweise auf über 10%!!
  • in Europa gibt es einen sehr warmen Sommer, und in den USA einen Jahrhundert-Winterbeginn in puncto Eis & Schnee
  • die Republikaner in den USA verlieren endgültig massiv ihr ethisches Rückgrat (in Reaktion auf die "Jan. 6 Hearings") und hinterlassen auf Dauer einige Institutionen in einem deutlich kaputteren Zustand (u.a. das Oberste Gericht) - und Elefant-mit-vielen-Porzellan-Splittern-an-den-Pfoten Trump kündigt "historische" weitere Kandidatur an (kurz danach verkauft er per Website skurrile NFT-Bildchen von sich für "nur" je $99), droht mit Parteineugründung falls er es in den R.-Primaries nicht wird
(* im Sinne weltweit und der letzten, sagen wir, 10 Jahre)

Nervig oder einfach nur traurig
  • wer alles starb in dem Jahr: U.A. die ikonenhafte Vivienne Westwood (1. Punker-Mode-Queen), Pelé (anerkannt bester Fußballer der Welt, sozusagen in dem Moment wo ein würdiger Nachfolger in Doha zur Übernahme bereit stand!), Sidney Poitier, Hardy Krüger (seine gute Laune in Filmen wird mir fehlen!), Barbara Walters (die u.a. The View gründete), der geniale Vangelis, Olivia Newton-John ( Schock ) & nat. die brit. Queen!
  • die Devolution der brit. Politik ins demagogische Chaos von Hand eher unfähiger Brexiteers
  • Twitter wird von einem superreichen Fan von Ayn Rand gekauft, der dessen Entwicklung als globaler Pranger & Darstellplattform verzweifelter Selbstanbietung eher noch beschleunigt
  • die corona- & dann inflations-induzierte Schließungswelle kleinerer Läden, die ich großartig fand & deren Kunde ich ab & an war, rollte weiter (u.a. der tolle "ESSpress"-Döner in der Zossener Str. in Kreuzberg!)
  • meine ihr Leben lang immer sehr dynamische Ma erlebt sehr deutliche körperliche Verschlechterungen

Erstaunlich positiv
  • (auch als Folge der Ukraine-Katastrophe) 9€-Tickets in Deutschland 3 Monate lang, und zumindest in Berlin sind sie noch nicht völlig begraben - erstaunlich wie sich der Staat ins Jute-Zeug für die Umwelt legen kann, wenn's mal drauf ankommt (genauer: wenn die WählerInnen mal so richtig Druck machen)
  • dt. mehrheitlich-solide Solidarität mit der Ukraine, trotz aller Unsicherheiten & Fehltritte (auch mancher Ukrainer) Daumen hoch!
  • CoVID steigt zumindest in Europa hinab zu einer Endemie, und wird damit letztendlich deutlich weniger tödlich
  • Serien auf Netflix und anderswo im WWW entwickeln sich immer mehr zu den wahren visuellen Romanen unserer Zeit, und ziehen immer größere Fangemeinden (moi aussi) mit sich - und wenden sich zunehmend LGBTQ-(zumindest Teil-)Inhalten zu
  • es war das letzte Jahr in dem Hartz IV noch galt
  • großartige Sachbücher (u.a. zu Bienen) entdeckt, und einen neu erschienenen SF-Roman von einem sehr netten US-Bekannten signiert bekommen, weil der ihn überraschenderweise "co-authored" hat (zusammen mit einem der wichtigeren House-Darsteller Schock ) ! Gebannt Snob Mind blown! Daumen hoch! 
  • ich hab nach Jahre langen Fehlversuchen mich von einem unangenehmen Job (inkompatibler Chef, nette Kollegen, aber letztendlich zu Burnout führend!!) geschafft zu lösen und im letzten Jahresdrittel zu einem neuen zu wechseln! Party
  • mein Lieblings-Internet-Restaurant in B. hat den What a Big Burger eingeführt  Zwinker
  • der Fernhafen lebt wieder auf, und ist 8 Monate später noch spring-lebendig!

Well, I never...! Mal sehen ob 2023 noch positiver werden kann! Sonne
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#2
Finde ich eine gute Initiative, ich bin vom Naturell eher zum Pessimismus neigend, daher fühle ich mich oft vom Eindruck erschlagen, dass alles den Bach runtergeht. Mal sehen:

Der Negativ-Liste kann ich noch hinzufügen:
- Bei den Parlamentswahlen in Ungarn sichert sich Viktor Orbáns Partei wieder eine Zweidrittelmehrheit
- Den Korruptionsskandal in der EU finde ich auch ziemlich schlimm

Ein paar Punkte, die mir persönlich Hoffnung machen (ohne irgendeinen Anspruch auf Vollständigkeit):
- Bei der Weltnaturkonferenz in Montréal haben sich (ähnlich zum Pariser Klimaabkommen) 200 Staaten auf ein Weltnaturabkommen geeinigt
- Dass Nachtzüge weiterhin ein Revival erleben finde ich auch positiv (auch, wenn die DB damit hinterherhängt)
- Auch wenn es mich nervt, wie sich die FDP als Regierungspartei wie eine Oppositionspartei verhält und bremst, hat mir Hoffnung gemacht, dass Christian Lindner sich mal auf ein Zugeständnis in Sachen Tempolimit festnageln ließ. Mal sehen, ob da was draus wird. Es scheint mir nun jedenfalls nicht mehr ganz so unverhandelbar wie bisher.
- Dass Vermieter sich ab 2023 an den Kosten fürs Heizen (bzw. der CO2-Abgabe dafür) beteiligen müssen, finde ich eine ziemlich sinnvolle Maßnahme.

In irgendeinem Interview habe ich Luisa Neubauer auch sagen hören, dass Hoffnung etwas ist, woran man konstant aktiv arbeiten muss. Ähnlich wie Inspiration also - die kommt meist nicht von alleine wie ein Blitzeinschlag. Das fand ich eine ganz interessante Perspektive, auch wenn ich nicht sicher bin, ob es (in jedem Fall) stimmt. Aber es würde bedeuten, dass man durch z.B. eine Schärfung der eigenen Wahrnehmung oder auch durch aktives Handeln Hoffnung herstellen kann.

Persönlich war 2022 für mich ein recht ereignisreiches Jahr, bzw. eines, das mich meiner Promotion ein paar bedeutsame Schritte näher gebracht hat und mit ziemlich viel persönlichem Wachstum verbunden war. Gleichzeitig wächst bei mir die Unsicherheit und das Grübeln darüber, was ich mit der (hoffentlich dann in 2023) vollendeten Promotion anfangen will. 2023 könnte auch ein Jahr von einigen Umbrüchen werden.
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#3
Ein wunderschöner Ansatz für ein Thema, vielen Dank dafür, @Kubrickian!

Vielleicht entwächst daraus sogar eine Fernhafen-Tradition... Snob

Auf der Seite "Nervig oder einfach nur traurig" kann ich noch ergänzen, dass mir die Entwicklungen von Social Media im Allgemeinen (auch über Twitter hinaus) ziemlich aufgestoßen sind. Ich hab' den Eindruck, diese Art von Medium ist jetzt endgültig in seiner von allem Pretense befreiten, hässlichen Finalform angekommen: Es geht nur noch um VIRALES, Klicks, Likes und möglichst schnelle Pointen, dekoriert mit jeder Menge Verkaufsshit.

Ich werde zwar weiter unten nochmal positiv über das Thema "TV" sprechen, aber speziell für Netflix muss ich sagen, dass dieser Anbieter für mich in diesem Jahr seine Devolution in ein geldgetriebenes, amoralisches Medienimperium sichtbar vorangetrieben hat. Allein die ganze Marketingindustrie um die, wie ich finde, verabscheuungswürdige Serie "Dahmer" -- während viele andere, mutige und lobenswerte Angebote direkt wieder in Grund und Boden gestampft wurden. War mehrmals kurz davor, mein Abo zu kündigen, in 2022.
Persönlich war es für mich zudem ein Jahr, das mich ziemlich mit Tod in Berührung gebracht hat; nach längerer Schonfrist musste ich mich in den letzten sechs Monaten direkt von zwei nahestehenden Familienmitgliedern verabschieden. Traurig

Aber natürlich möchte ich auch die Kategorie "Erstaunlich positiv" füttern (wobei das 'Erstaunlich' im Titel ja auch irgendwie ein bisschen den eigenen Optimismus unterwandert, oder? Zwinker Aber wir üben ja noch)
Für mich war das in diesem Jahr definitiv ein großer beruflicher Sprung, der tatsächlich erstaunlich früh in meiner Karriere auf mich wartete. Dass mir auch ansonsten mit Menschen wie @kevers oder @strubadur viele Alltagsfreuden geschenkt wurden, war indes nicht überraschend, aber auch wahr. Gaga Nicht unerwähnt bleiben soll freilich auch meine Freude über das sprudelnde Aufbegehren eines viele Jahre geruht habenden Hafens...

Folgenden Punkt würde ich außerdem noch unterstreichen:
Kubrickian schrieb:Serien auf Netflix und anderswo im WWW entwickeln sich immer mehr zu den wahren visuellen Romanen unserer Zeit, und ziehen immer größere Fangemeinden (moi aussi) mit sich - und wenden sich zunehmend LGBTQ-(zumindest Teil-)Inhalten zu
Ich hab' zwar oben ein bisschen gegen Netflix ausgeteilt, aber wenn ich mal das 'anderswo' betonen darf, so fand ich auch, dass das Jahr viele erstaunliche Serienprodukte herausgebracht hat. (Persönlich habe ich vor allem mit Apple+ gevibed, insbesondere mit "Severance".) Und die zunehmende Inklusion queerer Lebensrealitäten (über einen stereotypen Sidekick oder aufmerksamkeitsheischenden Spotlight-Moment hinaus) macht mich auch richtig froh. Daumen hoch!
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#4
Netflix hatte noch nie gute Manieren - "chop & change" von Staffelangeboten etablierterer Serien, manche Angebote nur auf deutsch, öfter tumbes Neu(-Finanziert)es - aber ist es nicht der Service, der die meiste Vielfalt von überall in der Welt anbietet? Ich guck manchmal bei irgendeiner asiatischen oder südamerikanischen Sache hinein, einfach nur um mal zu sehen was Leute dort so konsumieren (mögen).

Bei Apple+ bin ich nicht; eigentlich nur bei 2 (N. & Mitgucker bei D+). Ich hoffe dann immer noch auf DVDs... Awkward!

P.S. @JP: Dein 3. Absatz ("... traurig") stimmt auch mich traurig! Ich war dabei als damals in den 90ern noch von tollen globalen Virtual Communities die Rede war, die alles voran bringen würden, implizit auch Frieden auf Erden. Penpals hoch 17... Tja. -- Ich denke so was existiert schon hie & hott, aber wie finden? Wie hinein kommen? Hm.
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#5
Stimmt, wenn ich an das Schicksal von "The OA" oder "Sense8" denke, dann war ich auch schon früher oft sauer auf Netflix. Allerdings: die Vermarktung des vielen Leids rund um die Dahmer-Story (über deutlichsten Widerstand der Hinterbliebenen hinweg) ist mir 2022 schon arg bitter aufgestoßen. 

Zudem hatte ich den Eindruck, dass "tumbes Neues" bei Netflix in diesem Jahr wirklich so sehr das Motto war wie noch nie, kann aber alles selektive Wahrnehmung sein (oder der Startseiten-Algorithmus hält zunehmend wenig von mir Scherz). Bisher bin ich wegen des großen, internationalen Angebots am Ende doch immer geblieben; spätestens wenn aber das Account-Sharing technisch unmöglich gemacht wird, bin ich vermutlich raus.
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#6
Super Thread, vielen Dank dafür -- ich habe eure Beiträge gerade fieberhaft gelesen! Find's auch super, nochmals zu reflektieren und im Anblick auf das kommende Jahr den Optimismus zu predigen Ach!

Auffallend schlimm

Nervig oder einfach nur traurig
  • Hass im Internet ist m. E. nach wie vor in Massen vorhanden; leider öffne und überfliege ich immer wieder Instagram-Kommentare zu Beiträgen die pro LGBTQ+, feministisch oder liberal sind. Nach wie vor schießen mir die Incels den Blutdruck in die Höhe.
  • Meine Großtante beschließt gerade sich ihrem Verfall hinzugeben. Wir vermuten sie könne an Krebs erkrankt sein, sie weigert sich aber vehement ärztliche Hilfe aufzusuchen. Selbst auf Nachdruck aller Familienmitglieder bleibt sie stur. Aber anstatt anzukünden: "Liebe Familie, ich habe einen Entschluss gefasst" lässt sie uns nur aktiv an ihrer Passivität teilhaben. 
  • Mir wurde immer mehr bewusst wie wenig Emotionalität, innerhalb meiner Familie, eine Rolle spielt. Probleme oder Gefühle werden weder erfragt noch diskutiert. Interesse an der eigenen Person wird kaum gezeigt, sondern es werden ausschließlich Vermutungen aufgestellt. Ein mildes Beispiel an meiner Großmutter: "So schade, dass du kein Klavier/Keyboard mehr spielst, das hat dir doch immer so Spaß gemacht" "Oma...ich hab's gehasst." "Was? Das wusste ich ja gar nicht." "Du hast mich auch nie gefragt" -- Thema beendet, kein weiterer Kommentar. 
  • Aus aktuellem Anlass, aber auch irgendwie lächerlich, meine Schrottkarre (obwohl nur 7 Jahre alt) musste gestern zum 5. Mal wegen dem gleichen Problem in die Werkstatt.  Ach ne!
  • Ich habe mein Lese-Ziel nicht erreicht...(ein Buch pro Monat, puh) 

Positiv 
  • Ich habe den Entschluss gefasst mich zu akademisieren und den Beruf des Physiotherapeuten aufzuwerten; u.a. auch weil ich mir früher oder später ein zweites Standbein als Lehrkraft aufbauen möchte. 
  • Bisher alle Klausuren bestanden und die Freude darüber, dass der B. Sc. (hoffentlich) 2024 in der Tasche steckt, besteht nach wie vor.
  • Eine monatelange intensive und (teilweise) freudvolle Spielzeit mit "Lost Ark" gehabt.
  • Zwischenmenschliche Beziehungen vertieft <3 
  • Meinen inneren Zwangssortierer/Archivar entdeckt und auch kontinuierlich beschäftigt! (Fast alle Fotos/Videos stauben nun in ihren sortierten Ordnern, sogar mit Jahreszahlen, auf der Festplatte ein) 
  • Kontakt zu alten Bekanntschaften wieder aufleben lassen (und nur etwas enttäuscht worden). 
  • Große Freude an Film/Serien-Bewertungen und allgemein Rezensionen gefunden.
  • Zum Stammgast im Fernhafen aufgestiegen
  • Zum zweiten Mal alleine verreist! Gefühlt ganz Rom in fünf Tagen durchmarschiert.  Königlich

Uuuuuund noch vieles mehr ist im Jahr 2022 geschehen; jetzt wird aber Wäsche aufgehängt lol.
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#7
Kleiner Edit noch zu "einfach nur traurig": Mein geliebter 18 jähriger Bonsai ist vermutlich am Sterben  Weinend (besonders schlimm, weil @JP ihn mir schenkte) -- ich versuche ihn zu retten, die Hoffnung stirbt zuletzt. 

Und zu "positiv": Der furchtbare, extrem misogyne und homophobe Einzeller Andrew Tate ist verhaftet worden  Liebe Liebe Liebe
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#8
(O, Rom muss ich auch noch besuchen - soviel übers alte Rom vor/während/nach Caesar gelesen, und noch nie da gewesen! Und dann am besten gleich danach La Serenissima, Venedig... Liebe)
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#9
Oh mann, was für schöne Rückblicke ihr habt - da krieg ich direkt das Bedürfnis, meinen nochmal zu überarbeiten, der eigentlich ja kein richtiger Rückblick ist, sondern einfach nur ein paar random Dinge, die mir in 5 Minuten eingefallen sind. Da mach ich mir bei Gelegenheit nochmal Gedanken ...

Zitat:Meine Großtante beschließt gerade sich ihrem Verfall hinzugeben. Wir vermuten sie könne an Krebs erkrankt sein, weigert sich aber vehement ärztliche Hilfe aufzusuchen. Selbst auf Nachdruck aller Familienmitglieder bleibt sie stur. Aber anstatt anzukünden: "Liebe Familie ich habe einen Entschluss gefasst" lässt sie uns nur aktiv an ihrer Passivität teilhaben. 

Wie furchtbar. I'm so sorry. Traurig

 
Zitat:Mir wurde immer mehr bewusst wie wenig Emotionalität, innerhalb meiner Familie, eine Rolle spielt. Probleme oder Gefühle werden weder erfragt noch diskutiert. Interesse an der eigenen Person wird kaum gezeigt, sondern es werden ausschließlich Vermutungen aufgestellt. Ein mildes Beispiel an meiner Großmutter: "So schade, dass du kein Klavier/Keyboard mehr spielst, das hat dir doch immer so Spaß gemacht" "Oma...ich hab's gehasst." "Was? Das wusste ich ja gar nicht." "Du hast mich auch nie gefragt" -- Thema beendet, kein weiterer Kommentar. 

Das kenn ich leider auch sehr gut und finde es auch sehr frustrierend. Gerade, weil es ja bedeutet, dass die Personen, die einen am längsten kennen, eigentlich keinen blassen Schimmer davon haben, was man für eine Person ist. Ach ne!
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#10
Noch zum obigen Thema Netflix...welch ein kosmischer Joke: Vorhin tat ich noch meinen Absetzungsfrust kund, und jetzt hör' ich grad, dass sie wieder eine sehr gute, letztes Jahr debüttierte Serie nach einer Staffel abgesetzt haben -- Goodbye, "1899". I liked you.

Ich denke, 2023 wird echt mein Abschied von der Plattform. Wenn's nur noch darum geht, mit je einer Pilotstaffel Aufmerksamkeit zu erzeugen, um dann die Geschichten halb fertig erzählt hängenzulassen...ne, da bin ich raus. Zornig
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#11
(03.01.2023, 20:09)Kubrickian schrieb: (O, Rom muss ich auch noch besuchen - soviel übers alte Rom vor/während/nach Caesar gelesen, und noch nie da gewesen! Und dann am besten gleich danach La Serenissima, Venedig... Liebe)

Rom ist wirklich wahnsinnig beeindruckend. Nimm dir auf jeden Fall einen ganzen Tag Zeit für den Vatikan. Zwar kann ich mit dem Christentum nicht wirklich was anfangen (und ist ja auch bekanntermaßen ziemlich problematisch lol), aber es war atemberaubend. Habe vieles ausblenden können und die Schöhnheit genossen. Aber auf keinen Fall im Sommer bereisen, Venedig auch nicht  Juchu

(03.01.2023, 20:37)strubadur schrieb: Das kenn ich leider auch sehr gut und finde es auch sehr frustrierend. Gerade, weil es ja bedeutet, dass die Personen, die einen am längsten kennen, eigentlich keinen blassen Schimmer davon haben, was man für eine Person ist. Ach ne!

Danke für deinen Kommentar fwiendy  Verschmitzt Gebe dir vollkommen Recht. Macht mich sogar fast wütend, dass sie denken sie kennen mich...irgendwie völlig fehlgeleitet. Naja, aber chosen family und so als Fluchtmöglichkeit  Kuss
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#12
(@JP: Zum Storno-Verhalten von Netflix, s. auch Warrior-Nun-Thread bei den Serien!)
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#13
(03.01.2023, 22:18)kevers schrieb:
(03.01.2023, 20:09)Kubrickian schrieb: (O, Rom muss ich auch noch besuchen - soviel übers alte Rom vor/während/nach Caesar gelesen, und noch nie da gewesen! Und dann am besten gleich danach La Serenissima, Venedig... Liebe)

Rom ist wirklich wahnsinnig beeindruckend. Nimm dir auf jeden Fall einen ganzen Tag Zeit für den Vatikan. Zwar kann ich mit dem Christentum nicht wirklich was anfangen (und ist ja auch bekanntermaßen ziemlich problematisch lol), aber es war atemberaubend. Habe vieles ausblenden können und die Schöhnheit genossen. Aber auf keinen Fall im Sommer bereisen, Venedig auch nicht  Juchu

Ich war im vergangenen Jahr auch endlich in der ewigen Stadt und ebenfalls ganz begeistert Liebe
Vielleicht sollten wir mal ein Reise-Kompendium anlegen mit vielen eigenen Threads zu den tollsten Orten der Welt.
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#14
Ein...Reise-Kompendium für Orte Mind blown! Mind blown! Mind blown! 

Würde das denn noch auf weiteren Zuspruch stoßen?

[Von meinem ersten Eindruck her wäre es am sinnvollsten, ein solches Kompendium auf Städtereise zu beschränken, weil es im Gegensatz dazu nicht ganz so einfach ist, Landstriche oder Regionen voneinander im Sinne einzelner Einträge abzugrenzen.]
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#15
Ich hatte in meiner Positivliste ganz vergessen zu erwähnen, dass ja auch in '22 bei den Nobelpreis-Vergaben zum 1. Mal (soweit ich's nobel-bezogen in Erinnerung habe) ganz grundlegende Erkenntnisse zur Quantenphysik* geehrt wurden... Schock

V.a. das "quantum entanglement" hat weitreichende Konsequenzen, da es zum 1. Mal einen Effekt beschreibt - inzwischen experimentell bestätigt! - der schneller ist als die Lichtgeschwindigkeit!!! Wenn also 2 quanten-verflechtete ("verschränkte") Partikel weit auseinander getrennt werden, wird eine Zustandsänderung trotzdem von beiden vollzogen und zwar SOFORT, ohne das Zeit zwischen der einen und der anderen Änderung vergeht. Gebannt Damit wird so etwas wie das von SF-Autorin-Legende Le Guin erfundene "ansible" möglich; das was in Star Trek die Sternenzeit - also eine universell konstante Zeitmessung - oder allgemeiner "sub-space" genannt wird.

Hier eine mir angenehme dt. Kurzerklärung in Bildern:



Die Sache ist also schon relativ alt, aber das experimentell zu stützen gelang erst vor wenigen Jahren! Ich hab's ehrlich gesagt vorher nicht geglaubt. Zahnlos (Weil uns Einstein ja beibrachte: Alles ist relativ. Sogar er fand Einiges an Quantenmechanik schwer zu schlucken; er sagte mal ungefähr, "God does not play at dice".)

Das Ganze bringt die Frage auf: Ist das was wir makrodimensional (also außerhalb den winzigen Dimensionen* wo Quantenregeln greifen) erleben, unsere "reale" Welt also, eine Art Aufsatz auf ein in puncto Raum und Schwung ("momentum") völlig anders funktionierendes Basis-Universum?! Schock Oder gibt es noch völlig andere Erklärungen für das was jetzt mit Quantencomputern genutzt wird - man stelle sich Computersysteme vor, die sehr fern verteilt laufen, und dabei jederzeit OHNE VERZUG, zeitlich gemessen, woimmer sie sich befinden, miteinander kommunizieren können... Awkward! Snob Mond Roboter

(* also der Raum, inkl. dessen besondere Regeln, der eher in die schier "unendlich" kleine Welt unterhalb einem xyz'zigstel cm existiert,
wo "xyz" für 10 hoch -23 steht - allerdings haben die Nanowelten da unten durchaus auch sichtbare Effekte in unserer "Makro"-Welt, Laser z.B.; BTW, was da gerade im MCU in den Antman-Filmen zusammen fabuliert wird - "quantum realm" - ist komplett unmöglich, eine Fantasiewelt erdacht von Leuten, die nicht kapierten wie klein/schwammig in der "Welt da unten" alles sein müsste)
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