Gerade als ich einen
Beitrag (im neu angelegten Edelszenen-Panoptikum
) zu einer Szene aus Euphoria verfasst habe, ist mir aufgefallen, dass meine bisherige Rezension sehr mau ausgefallen ist. Deshalb hier nochmal ein Kommentar dazu, gleichzeitig rühre ich damit die Werbetrommel für dieses visuelle, musikalische und spannende Meisterwerk.
Die Charaktere, die Sam Levinson erschaffen hat, sind alle ziemlich komplex geschrieben, die jeweiligen Entwicklungen sind spannend und stimmig aufgebaut. Die Darstellung der drogensüchtigen Zendaya als Anti-Hero ist blendend gelungen; die Zuschauenden haben es anfangs leicht, Sympathie aufzubauen, immerhin ist die Protagonistin Rue sehr pfiffig und smart, gleichzeitig entwickelt sich aber auch ein regelrechter Hass gegen sie -- dafür wie sie ihr Umfeld mit ihrem puren Egoismus behandelt. Einen fetten Pluspunkt finde ich, dass Labrinth alle Staffeln musikalisch unterstützen durfte. Die Wiederholung bestimmter Ausschnitte aus Liedern war nicht nur ein smarter Marketing-Move, sondern diente auch der gesamten Ästhetik. Die Serie ist ein regelrechter Talent-Brunnen (u.a. auch
Sprungbrett für die tolle Sydney Sweeney) und am wichtigsten:
eine riesige Anti-Drogen-Kampagne.