Viele Jahre später eine Endwertung: Nach wie vor die
vom Post #6 oben, immerhin 8 Jahre her! Vielleicht aber mit einem
dahinter! (Grund: S. "Negativ"-Absatz unten...)
Inzwischen ist ja die Serie beendet worden nach einem Dutzend Staffeln! Und in meiner Sicht hatte sie sich wieder völlig gewandelt - inzwischen fließen Folgen davon wie ein Honigfluss über meinen Monitor, d.h. ich komme kaum aus dem Binge-Modus heraus wenn ich erstmal anfange wieder hinein zu schauen!!
(Begann als Vorbereitung für diesen Post nochmal ab dem WE mit Folge 2.1 und bin gerade heute schon wieder mitten in Staffel 4 gelandet!)
Irgendwie sind mir die Stamm-Figuren in der Serie sehr ans Herz gewachsen über die Jahre, weiß auch nicht genau warum. Ich seh natürlich dass unter dem "Ur-Team" - die 4 Jungs & Penny - klassische Rollen eines Abenteuer-Teams vertreten sind:
- Das Genie (meistens Sheldon)
- D. Vernünftige (Leonard)
- Der Clown/Joker/Barde (Howard)
- D. Schöne (Penny)
- D. VerliererIn (Raj)
- Das Kind (auch Sheldon)
Penny vertritt m.E. außerdem die Zuschauerschaft, d.h. sie reagiert und stellt Fragen die die Leute diesseitig auf der Couch, zuschauend, sich stellen. In späteren Staffeln übernimmt Stuart vom Comic-Laden die Verlierer-Rolle, und Raj wird eher zum traurigen Außenseiter.
Alle durchlaufen eine "arc" ihres Wesens im Laufe der Serie, wobei Sheldon sicherlich da am weitesten geht, allerdings ein Pfad den Amy ihm sozusagen vorerkundschaftet. (Aktuell in der 4. Staffel sieht man wie hart und verquer/manipulativ Amy anfing - kaum zu glauben wenn man sie mit Amy-am-Ende vergleicht!) Auch Bernadette scheint v.a. die Rolle zu haben Howard mehr zu einem Menschen zu machen, und seine positiveren Eigenschaften hervor zu holen, wobei sie von Staffel zu Staffel abgebrühter wird.
Letztendlich ist es eine Serie ohne eindeutige HeldInnen oder Gutmenschen!
Einige der Gastrollen waren großartig - persönlicher Favorit: Bob Newhart, von dessen uralten nach ihm benannten TV-Serie damals ich als Teenie fast alle Folgen sah! Der große Jedermann-Komiker!
Negativ finde ich wie altbacken doch manche der Konzepte sind aus heutiger Sicht - Raj, den einzigen "PoC", z.B. als den Sündenbock/Verlierer zu besetzen ist manchmal etwas krass, und wird eigentlich v.a. dadurch aufgefangen dass er ständig ausgibt, wie sehr er doch Indien hasst. Man hat auch das Gefühl der AutorInnen-Raum war doch zu einem großen (anfänglichen zumindest) Teil eher männlich bestückt; die Frauenrollen sind im Schnitt weniger ausgefleischt & kreativ in dem was sie anstellen, ggü. den Jungs. Irgendwie ist TBBT ein wenig mein
Friends, scheint mir - man traut sich nicht immer zuzugeben, dass man so etwas (mal) vergöttert (hat).
Dabei fand ich die Serie ganz am Anfang, als sie so 1-2 Jahre lief eher als etwas für eine andere Generation, eher Gen. X oder Y, anstatt meinen Boomern... Aber die Folgenplots wurden mit der Zeit auch deutlich erwachsener und weniger krass/hart als am Anfang. Mich also eher abholend mit der Zeit.
Mir wurde irgendwann auch zunehmend klar dass die Texte/Wendungen stellenweise ziemlich inspiriert sind. Wenn etwas Erstaunliches gesagt/angedeutet wird, z.B., so verrückt es auch sein mag, kommt jedes 2. oder 3. Mal später etwas vor, das genau das visualisiert - dann sitzt man offenen Mundes vor dem Bildschirm!
Z.B. zuletzt als Sheldon in seiner Fantasie im Flash-Kostüm mal eben in den Grand Canyon rennt um sich mal so richtig den Frust von der Seele zu schreien; coole Idee für diesen Helden, Extremisierung einer Idee die Big S. nur wenige Minuten früher in der Folge einfach nur mal eben verbal - und mit einer Hin-und-Her-Bewegung eines Fußes - angedeutet hatte!
Also,
well done in general, TBBT, einerseits ausführlich den Nerd-Himmel darstellend, von dem ich als Uni-Nerd damals in den 80ern nur träumen konnte, und wg. der Fokussierung auf Physik als Leitthema einer Comedy Soap!
Und last but not least durchs Thematisieren des Themas Neuro-Diversität und dessen Integration in die Alltagswelt von der 1. Staffel an...
, undM P.U