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Past Lives
2023
Genres Familie | Romantik
Regie Celine Song
Cast Greta Lee, Teo Yoo, John Magaro
Inhalt Nora (Lee) lebt mit Arthur (Magaro) in NYC, wo sie mit Eltern vor über 2 Jahrzehnten hin aus Korea emigrierte; damals war sie noch 12 Jahre alt. Davor hatte sie eine kindlich-enge Freundschaft mit Hae Sung, mit dem sie auch um höchste Noten konkurrierte - die Eltern arrangierten noch einen "play date" der beiden in einem Park mit bekletterbaren Steinfiguren. Der koreanische Junge ist inzwischen ein junger Mann (Yoo), der u.a. Wehrpflicht absolvierte, der aber freundinnen-technisch alleine blieb und sich immer wieder fragte ob er nicht doch Nora deutlicher hätte umwerben sollen. Dann kommt er auf eine Einladung Noras hin zu Besuch...
 USA
 106 min.
Hafen-Bewertung für diesen Film:
basierend auf 1 Stimme(n)
  • 1 Bewertung(en) - 3 im Durchschnitt
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3 / 5
Deine Wertung:

#1
Über diese neuste A24-Produktion, die sehr positiv empfangen wurde von westlichen RezensentInnen, fass ich mich möglichst kurz, weil ich anfangs nicht so recht verstand warum sie so toll sein sollte. Natürlich haben Lee & Yoo eine Menge Charme, jede/r auf ihre/seine Art, aber letztendlich gab es in NYC, wo der Film mindestens zur Hälfte stattfindet, nur ein wenig verbales Geplänkel, teils bei touristenhaften Ausflügen, teils in einer etwas peinlichen Situation abends.

Erst beim 2. Sehen vor 1 Woche wurde mir klar, dass es auch um 2 Dinge geht, die mir erst spät auffielen:
  1. Obwohl mindestens einmal die Rede davon ist, dass das New Yorker Paar auch mal nach Korea zu Besuch kommen soll, ist eigentlich Nora & dem Besucher klar, dass sie sich nach des letzteren Abreise nie wieder sehen werden! Gebannt
  2. Dieses 8000-schichtige (!) In-Yeon (koreanische Schicksal-Variante?) spielt eine Rolle - es gab nun mal eine bestimmte Verbindung zwischen den damaligen Kindern, und zwischendurch auch mehrere Sehnsuchtspunkte, die gewisse unerwartete Schichten aktivierten. Juchu Letztendlich empfindet der Besucher Nora als begehrenswert und Ziel seiner geheimen Träume, und Nora ihn schon als ihr teils schmerzhaft näher stehend als ihr jüdischer Freund, mit dem sie sich ein Apartment teilt.
     
Insofern ist der Film ein bittersüßer Tanz der angedeuteten Gefühle - oft auch durch längere schweigende Blicke - und mindestens einer etwas frechen Benimm-Grenzen-Überschreitung m.E.; nämlich dieser Szene in der Bar, wo sich Nora und Sung länger auf koreanisch unterhalten, wissend dass ihr lokaler Freund davon vielleicht Einiges versteht, aber selber kaum artikulieren kann!

Schon ein schön-melancholischer Film, aber letztendlich kommt er mir zu gehoben-cool 'rüber - es wirken alle Erwachsenen so gestelzt zivilisiert (bis auf die Abschlussszene am Apt.)! Daher: Wertung 3 von 5
Dieser Beitrag gefällt:    JP
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#2
Hi Kubo,
diese Rezension fand ich sehr spannend und aufschlussreich! Denn "Past Lives" war für mich bisher ein kleines Kuriosum: Auch ich hatte mitbekommen, dass der Film sehr gelobt wird und zu einem Awards-Liebling avanciert -- und doch konnte ich, der koreanischen Kultur/Filmemacherei und dem Romantikgenre ja eigentlich nicht abgeneigt, mit dem Trailer irgendwie nicht so richtig was anfangen...? Unsicher

In dem Sinne fand ich Deine Andeutung einer gewissen High-Brow-Gestelztheit sehr erhellend... den Eindruck hatte ich nämlich vom Trailer auch schon!
Nunja, vielleicht schaue ich den Film trotzdem mal. Mit meiner letzten Erfahrung des gelobten asiatisch-amerikanischen Filmdramas bin ich neulich etwas reingefallen ("Minari" ließ mich leider ziemlich kalt).

PS: Auf die Gefahr hin, dass ich mich zum Erbrechen wiederhole: Eine sehr, sehr feinfühlige und trotz der kuriosen Prämisse ergreifend lebensnahe Abhandlung zum Thema In-Yeon gibt's bei "Beef"... Scherz Jaja, ich finde selber raus... :D
Dieser Beitrag gefällt:    Kubrickian
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