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Reality
2023
Genres Dokumentation | Drama | Historie
Regie Tina Satter
Cast Sydney Sweeney, Josh Hamilton, Marchant Davis
Inhalt Die externe NSA-Übersetzerin Reality Winner wird im Sommer 2017 von 3 FBI-Agenten in Alltagskleidung bei der Ankunft ihrer kleinen Wohnung abgefangen, auf dem Weg nach Hause. In kurzer Zeit kommen immer mehr Männer, diesmal in Unform & mit Ausrüstung an; ihr Hund wird einem temporären Gehege außerhalb des Hauses "verstaut", und das Haus in einem Abstand einiger Meter mit gelbem Band als unzugänglich markiert. Während nun alles durchsucht wird, wird die junge Frau von 2 der "casual" Agenten in einem ca. 20qm großen Raum, der zufällig unbenutzt war, verhört. Es geht um eine Lüge, die Winner im dauernd laufenden Fox-TV wiederholt hört, und wo sie - und das NSA - zufällig mehr drüber weiß...
 USA
 82 min.
Hafen-Bewertung für diesen Film:
basierend auf 1 Stimme(n)
  • 1 Bewertung(en) - 4 im Durchschnitt
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#1
Diese junge Schauspielerin spielt im gerade parallel laufenden Film Madame Web mit, wodurch ich überhaupt erst auf diesen 1 Jahr alten Film aufmerksam wurde - er läuft gerade zum 1. Mal in Berlin im normalen Kinofilm-Zyklus. (Lief letztes Jahr auf der Berlinale schon mal.)

Jedenfalls finde ich ihr Spiel großartig - eine Mischung von Unschuld & Schläue, von Naivität und Erfahrung (ihre Figur war schon mal im Armee-Einsatz und kann profihaft mit Maschinengewehren umgehen), und wie ihre Erstauntheit sich langsam in eine härtere Erkenntnis der ständigen Verengung ihrer Zukunft wandelt, eine Zukunft ganz anders als die die sie sich erhoffte - Fremdlandeinsatz als "embedded" Übersetzerin. (Sie ist fließend 4-sprachig!)

Der Film hält sich rigoros an Gesagtes aus dem FBI-Protokoll, und der Zuschauerschaft wird erst nach und nach klar dass es um eine Sache geht, die nur wenige Jahre später als öffentlicher (!) Beweis im US-Senat theoretisch half zu zeigen, dass Trump eindeutig mit russischer Hilfe ein halbes Jahr vor den Vorkommnissen in diesem Film gewählt wurde, wobei die Russen teils Hacker u.a. mit Ziel Wahlmaschinen-S/W einsetzten...

Da der Verdacht fast von Anfang seiner Präsidentschaft an geäußert wurde, wollte sie helfen Klarheit in die Sache zu bringen. Da immer soviel von Patriotismus drüben, transatlantisch, geredet wird - das hier ist m.E. ein wahres Beispiel davon! Daumen hoch! Snowdonette im Kleinstformat, wobei Winner damals keinesfalls als Whistleblower bekannt werden wollte.


Das war eben etwas naiv. Ihr Versuch das anonym hinzubekommen war dann noch tolpatschig, und machte es relativ leicht den weitergegebenen Ausdruck auf sie zurückzuführen.

Trotzdem wurde sie für dieses Vergehen maximal bestraft - 4 Jahre Gefängnis, und dann nochmal mehrere Jahre überwachte "Freilassung". Letztere endet erst in knapp über einem halben Jahr, also ca. zur US-Bundeswahl 2024.

Trump hat inzwischen das gleiche Vergehen - Weitergabe als geheim eingestufter Informationen an Dritte - in Mar-a-Lago begangen, mit hundertfach größerem Volumen an Druckmaterial, und ist bis heute nicht dingfest gemacht worden...

Spannend gemachter Streifen, v.a. in seiner durchschlagenden aktuellen Relevanz, aber natürlich nicht jeder Mannes Bier... Wertung 4 von 5

P.S.: Cool BTW auch das Edutainment-Format dieses Films... Da jeglicher Text aus echten Quellen kommt, ist der ganze Film nur eine Interpretation um diesen dokumentarischen Textkern herum. Die Regisseurin schrieb das einst als Theaterstück, und machte später dann diesen Film daraus! Schock
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