Lange Zeit zählte "Lost in Translation" zu meinen unangefochtenen Lieblingsfilmen...und wenn ich mich ausschließlich auf seine Darstellung von Freundschaft, Romantik und dem Einsamkeitsgefühl auf Reisen beziehen darf, ist das wohl immer noch so. Scarlett Johansson und Bill Murray haben fantastische Chemie miteinander, und ich liebe die sehr unkonventionelle Weise, auf die dieses kleine Drama erzählt wird; anders als es uns die klassische Dramaturgie lehrt, gibt es wenig äußere Hindernisse und Konflikte, und der Film funktioniert trotzdem sehr gut als spannende Reise, auf die uns zwei verlorene Protagonisten mitnehmen.
Zähneknirschend muss ich mir allerdings eingestehen, dass mit meinem höheren Alter und meiner (berufsbedingten) Auseinandersetzung mit dem Thema Othering nicht alle Facetten des Films einwandfrei wegkommen. Regisseurin Coppola zeigte sich nach der Veröffentlichung ihres Werkes verblüfft über die Kritik an den gezeigten Stereotypen und ihrem 'Sich-Über-Japan-Lustigmachen'; sie erwiderte: "I think if everything's based on truth you can make fun, have a little laugh, but also be respectful of a culture. I just love Tokyo and I'm not mean-spirited". Dieser Gedanke ist sicherlich nicht völlig verkehrt -- Kulturen mitsamt ihrer Eigenheiten sind m. E. nicht automatisch etwas Unantastbar-Heiliges, das sich jedem Kommentar oder auch Scherz entziehen sollte. Nichtsdestoweniger muss man schon ehrlich sagen, dass der Film ziemlich dicht gepackt ist mit Szenen, in denen die japanischen Gegebenheiten und vor allem die dort lebenden Menschen als arg schräg dargestellt werden. Aus Sicht der zu erzählenden Geschichte ergibt das Sinn...aber es zeigt auch, dass Frau Coppola zwar eine tiefe Bindung zur Kulisse Tokyo zu haben scheint, jedoch nicht unbedingt zu den Einwohnern...
Abschließend sollte ich allerdings sagen, dass zumindest für meinen moralischen Kompass der Film nie zu sehr ins Abfällige abdriftet, und mir daher eine noch möglich scheint. (Eventuell seh' ich das wieder ein paar Jahre später anders, I'll keep you posted. )
Zähneknirschend muss ich mir allerdings eingestehen, dass mit meinem höheren Alter und meiner (berufsbedingten) Auseinandersetzung mit dem Thema Othering nicht alle Facetten des Films einwandfrei wegkommen. Regisseurin Coppola zeigte sich nach der Veröffentlichung ihres Werkes verblüfft über die Kritik an den gezeigten Stereotypen und ihrem 'Sich-Über-Japan-Lustigmachen'; sie erwiderte: "I think if everything's based on truth you can make fun, have a little laugh, but also be respectful of a culture. I just love Tokyo and I'm not mean-spirited". Dieser Gedanke ist sicherlich nicht völlig verkehrt -- Kulturen mitsamt ihrer Eigenheiten sind m. E. nicht automatisch etwas Unantastbar-Heiliges, das sich jedem Kommentar oder auch Scherz entziehen sollte. Nichtsdestoweniger muss man schon ehrlich sagen, dass der Film ziemlich dicht gepackt ist mit Szenen, in denen die japanischen Gegebenheiten und vor allem die dort lebenden Menschen als arg schräg dargestellt werden. Aus Sicht der zu erzählenden Geschichte ergibt das Sinn...aber es zeigt auch, dass Frau Coppola zwar eine tiefe Bindung zur Kulisse Tokyo zu haben scheint, jedoch nicht unbedingt zu den Einwohnern...
Abschließend sollte ich allerdings sagen, dass zumindest für meinen moralischen Kompass der Film nie zu sehr ins Abfällige abdriftet, und mir daher eine noch möglich scheint. (Eventuell seh' ich das wieder ein paar Jahre später anders, I'll keep you posted. )
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