08.03.2023, 23:04
(Zuletzt bearbeitet: 09.03.2023, 09:16 von Kubrickian.)
Noch ein oft-verrissener Film, an dem ich auch scheinbar einen Narren gefressen habe. (Hab ihn mir heute, am internationalen Frauentag, nochmal angesehen - bestimmt insgesamt inzwischen zum ca. 10. Mal!) Diesmal haben die Wachowskis, die sich damals nur nachnamentlich identifizierten (s. oben), weil sie nach & nach ins Trans-Dasein eintraten (! ), sich an einem Weltraum-Opern-Märchen versucht, um dem Weltstar Kunis das zu geben - spekuliere ich - was alle großen weiblichen Stars in Hollywood heutzutage brauchen um ihre Karriere zu festigen: Eine wichtige Rolle in einem Science-Fiction-Film oder als taffe Action-Heldin.
Kunis, die ich mag und die übrigens einen ansatzweise ähnlichen Start in ihr USA-Leben hatte (sie emigrierte als Kind aus der Ukraine!), konnte in diesem Film beides sein: Also eine SF-Action-Heldin, wobei ihre Rolle nur eine besondere Eigenschaft hat, die rein gar nichts mit Action zu tun hat. (Sie schlägt sich also wenn nötig rein 0815-menschlich durch.)
Nach erneutem Sehen heuer finde ich den Film immer noch sehenswert, allein schon wg. den tollen Sichten v.a. des größten Gas-Planeten in der Nähe (der ja der Kunis-Rolle den Namen stiftet); aber auch wg. der coolen Vehikel, vom Flug-Bike bis zum stadtgroßen Haupt-Raumschiff der herrschenden galaktischen Familie. Das Design dieser Objekte - wie auch das der Helden - sieht untypisch aus, irgendwie gar nicht wie der typische US-SF-Film. (Evtl. auch mit ein Grund für die negativsten Kritiken?)
Der Haupt-Plot mit der neuen "Mutter", und was das im galaktisch-politischen Milieu für Konsequenzen hat, ist m.E. auch Ok, und lässt nebenbei auch Schmähungen der Bürokratie des wahren Heimat-Planeten der Homo galactus zu. (Die großartige "Stempel"-Szene mit Kultregisseur Gilliam - die übrigens seinen eigenen skurrilen SF-Film Brazil hommagiert! - ist diesbezüglich der Zenith!) V.a. soll(te) der Film ja auch ein Empowerment-"Tentpole" sein - das ist m.E. gelungen; wenn es eine Kultgemeinde weltweit dafür gibt, ist sie mit Sicherheit mehrheitlich entweder weiblich oder LGBTQ!
V.a. merke ich bei mir einen automatischen Fokus auf Hintergründe & Entwicklung der Hauptfiguren - Ms. Jones; ihr Paladin, der Wolf-Mensch; Mrs. Jones ; des Paladins einstiger Kumpel (wie immer großartig gespielt von Mr. Bean!); die 3 Abrasaxe... Was denen alles geschieht, bzw. deren Entmaskierung nach & nach, ist schon erstaunlich. Besonders gefällt mir natürlich die widerwillige Prinzessin, die im wörtlichen Sinne letztendlich Bodenhaftung - auf Terra! - behält.
Es mag sein, dass Spannung & Dialoge & Action-Sequenzen geschliffener hätten sein können. Ich denke aber auch das Budget wurde langsam knapp - fast die Hälfte der über $200 Mille wurden für nachträgliche CGI-Effekte kassiert. (Angeblich gab es auch keine Stunt-Leute! ) -- Die Dialoge fand ich schon etwas lahm, aber nicht genug um sehr zu stören. Die etwas pompöse Musik fand ich passend.
Der große rote Kreis auf dem Gas-Planeten kommt öfter vor bzw. wird durchflogen. Da schlägt das Herz des ehemaligen Physikstudenten höher! (Natürlich kommt auch eine kleine Stimme, die darauf hinweist, dass der Kreis/Sturm im Film viel zu klein dargestellt wird... Es passen mehrere Erden von der Gesamtoberfläche da hinein - sieht man also ein Raumschiff im Fokus, und nicht zu klein, in dessen Nähe, wäre z.B. der Rand des Kreises, mit Sicherheit in weiter Ferne, nicht kurvig sondern gerade - der Ausschnitt des Kreis-Äußeren, den man sehen kann, wäre ein viel zu kleiner Teil vom Gesamtperimeter!!)
Im älteren phantastischen Forum schrieb ich damals u.a.:
Daher meine Wertung:
P.S.: Leider wurde die geplante Filmreihe nach dem schlechten Ergebnis dieses 1. Films abgebrochen. Ein weiblicher Gegenpart zu Indiana Jones, aber im Weltall, kam also leider nicht zu Stande. Jupiter, entspr. dem Filmtitel, erhob sich also, aber dann kam schon gleich das
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Kunis, die ich mag und die übrigens einen ansatzweise ähnlichen Start in ihr USA-Leben hatte (sie emigrierte als Kind aus der Ukraine!), konnte in diesem Film beides sein: Also eine SF-Action-Heldin, wobei ihre Rolle nur eine besondere Eigenschaft hat, die rein gar nichts mit Action zu tun hat. (Sie schlägt sich also wenn nötig rein 0815-menschlich durch.)
Nach erneutem Sehen heuer finde ich den Film immer noch sehenswert, allein schon wg. den tollen Sichten v.a. des größten Gas-Planeten in der Nähe (der ja der Kunis-Rolle den Namen stiftet); aber auch wg. der coolen Vehikel, vom Flug-Bike bis zum stadtgroßen Haupt-Raumschiff der herrschenden galaktischen Familie. Das Design dieser Objekte - wie auch das der Helden - sieht untypisch aus, irgendwie gar nicht wie der typische US-SF-Film. (Evtl. auch mit ein Grund für die negativsten Kritiken?)
Der Haupt-Plot mit der neuen "Mutter", und was das im galaktisch-politischen Milieu für Konsequenzen hat, ist m.E. auch Ok, und lässt nebenbei auch Schmähungen der Bürokratie des wahren Heimat-Planeten der Homo galactus zu. (Die großartige "Stempel"-Szene mit Kultregisseur Gilliam - die übrigens seinen eigenen skurrilen SF-Film Brazil hommagiert! - ist diesbezüglich der Zenith!) V.a. soll(te) der Film ja auch ein Empowerment-"Tentpole" sein - das ist m.E. gelungen; wenn es eine Kultgemeinde weltweit dafür gibt, ist sie mit Sicherheit mehrheitlich entweder weiblich oder LGBTQ!
V.a. merke ich bei mir einen automatischen Fokus auf Hintergründe & Entwicklung der Hauptfiguren - Ms. Jones; ihr Paladin, der Wolf-Mensch; Mrs. Jones ; des Paladins einstiger Kumpel (wie immer großartig gespielt von Mr. Bean!); die 3 Abrasaxe... Was denen alles geschieht, bzw. deren Entmaskierung nach & nach, ist schon erstaunlich. Besonders gefällt mir natürlich die widerwillige Prinzessin, die im wörtlichen Sinne letztendlich Bodenhaftung - auf Terra! - behält.
Es mag sein, dass Spannung & Dialoge & Action-Sequenzen geschliffener hätten sein können. Ich denke aber auch das Budget wurde langsam knapp - fast die Hälfte der über $200 Mille wurden für nachträgliche CGI-Effekte kassiert. (Angeblich gab es auch keine Stunt-Leute! ) -- Die Dialoge fand ich schon etwas lahm, aber nicht genug um sehr zu stören. Die etwas pompöse Musik fand ich passend.
Der große rote Kreis auf dem Gas-Planeten kommt öfter vor bzw. wird durchflogen. Da schlägt das Herz des ehemaligen Physikstudenten höher! (Natürlich kommt auch eine kleine Stimme, die darauf hinweist, dass der Kreis/Sturm im Film viel zu klein dargestellt wird... Es passen mehrere Erden von der Gesamtoberfläche da hinein - sieht man also ein Raumschiff im Fokus, und nicht zu klein, in dessen Nähe, wäre z.B. der Rand des Kreises, mit Sicherheit in weiter Ferne, nicht kurvig sondern gerade - der Ausschnitt des Kreis-Äußeren, den man sehen kann, wäre ein viel zu kleiner Teil vom Gesamtperimeter!!)
Im älteren phantastischen Forum schrieb ich damals u.a.:
Zitat:Es handelt sich um einen visuell brillanten Abenteuerfilm, mit einem etwas lahmen Plot - aber es ist ja schließlich eindeutig der 1. Akt eines Dreiakters[..]. Auch die ein oder andere schauspielend-mitwirkende Person war überzeugend - v.a. Eddie Redmayne (mal wieder ein richtig klassischer Bösewicht, yay!) und Maria Doyle Kennedy als Jupiters Mutter. (Von letzterer Schauspielerin bin ich unsterblicher Fan seit ihrem Auftritt als 1. Gattin Heinrichs VIII in der Tudors-Serie.) Und Terry Gilliam hat eine grandiose Cameo-Rolle als tüddeliger Retro-Bürokrat.Danach wies ich noch darauf hin, dass viele Rollen offensichtlich "geschlechtergemischt" angelegt wurden, und das auch Seltenheitswert hat (bis heute); Beispiele:
Grafisch war der Film wie gesagt aufwändig und schön! Habe noch nie derart glaubhaft ultra-dekadente Raumschiffe & Kostüme gesehen, außer vielleicht in dem de-Laurentiis-Dune. Die kleineren Schiffe waren klever "designed"[..]. Die Wachowskis schaffen seit ca. Cloud Atlas eine derartige Dichte an detailliertem "eye candy", dass man schon deshalb mehrfach ins Kino gehen will.
Den Zweiflern [..] das ein oder andere Repartee...
- Matrix mit anderen Filmen der Wachowskis zu vergleichen ist nicht ganz fair - sie sind nicht die besten DialogschreiberInnen, aber an Matrix I hatten sie 10 Jahre am Drehbuch gefeilt. [..] Inzwischen haben sie so viel Geld, dass sie einfach machen können, was sie wollen - das nimmt evtl. ein wenig den Druck weg. Schade, wenn es so wäre.
- Aber die Jupiter-Reihe hat ja gerade erst angefangen. Ich tendiere dazu, der Trilogie eine Chance zu geben. [..]
- Die Action-Szenen fand ich nur einmal zu lang (am Ende). Ansonsten juchzte das kindliche Herz, ähnlich wie beim Durch-Straßenschluchten-Schwingen in div. Spider-Man-Filmen.
- [..]
- Das ist ein echter SF-Film! Null "Magie" oder Kräfte oder so. Das Universum basiert auf extrem rücksichtsloser Gier und dem ewigen Basteltrieb (& der umfassenden Stütze durch die Bürokratie des eigentlichen Heimatplaneten) der Menschen.
Zitat:[..] die kindliche Heldin ist relativ androgyn, Tatum als Held sieht m.E. so "süß" aus wie noch nie, die königlichen Gebrüder wenden u.a. Lippenstift und oft sehr dramatische Gesten an.Das fand - & finde ich nach wie vor - genial!
Daher meine Wertung:
P.S.: Leider wurde die geplante Filmreihe nach dem schlechten Ergebnis dieses 1. Films abgebrochen. Ein weiblicher Gegenpart zu Indiana Jones, aber im Weltall, kam also leider nicht zu Stande. Jupiter, entspr. dem Filmtitel, erhob sich also, aber dann kam schon gleich das