15.05.2024, 20:54
(Zuletzt bearbeitet: 17.05.2024, 20:54 von Kubrickian.)
Ein schwieriger Fall, dieser durchaus sehenswerte bildgewaltige Film!
Zwar sind die 2 Protagonisten arm, aber wohl v.a. perspektivlos im Leben in Dakar, umgeben von ihren kleinen Familien, die sich irgendwie durchschlagen. Sie fallen auf den großen Traum 'rein im durch viele europäische Reiche (laut dem Traum) geschaffenen Verdienst-Paradies sich etablieren zu können, damit sie dann ihre Familien aus dem Loch der Armut heben können. "So wie Trevor Noah in den USA!" (Mein spekulatives Zitat, nicht aus dem Film...)
Also machen sie sich auf den Weg, Erstzahlung für den Transport per Bus bereits aus Erspartem geleistet, den Rest desselben versteckt am Körper. Aber was sie dann erleben ist stufenweise immer schlimmer einschlagenden Verrat an allen Versprechungen. Sie erleben Tod (Anderer, schwächerer), großen Durst/Hunger,
!! Irgendwann landen sie, nach längerer Trennung, in einer libyschen Stadt, wo einer der beiden etwas verdienen kann, weil sich ein Mitflüchtling als "Erbauer" meldete (& da auch Einiges an Fähigkeiten drauf hat) und unseren Teenager als Assistent forderte. Großes Glück also...
Die ganze Zeit ist dieser Teenager so optimistisch wie er nur sein kann, versucht immer das Beste zu sehen/finden, und ganz am Ende "gewinnt" er ja auch, aus seiner Sicht (da wird er auch zum "titelgebenden" Kapitän) - wobei wir europ. ZuschauerInnen natürlich wissen, dass jetzt eine weitere schwierige Phase erst beginnt, nämlich wie nun talienische Seepolizei und Autoritäten mit den Unerwünschten umgehen werden. Das bleibt aber eben offen...
Wo es wirklich schwierig für mich wurde, war Tage später, als ich las dass der Regisseur mit einem "Kinowagen" durch die Dörfer Westafrikas fährt um Einheimischen den Film vorzuführen, ich nehme an mit aufklärerischen Beweggründen, obwohl in Berichten so getan wird, als sei es nur der Wunsch Leuten in solchen Orten mal einen Kinobesuch zu ermöglichen, dazu noch in ihrer eigenen Sprache...
Man fragt sich also ob die EU und/oder die italienische Regierung (!) das Ganze mit finanziert, weil sich damit ja hoffentlich weniger dieser lästigen Armen auf den Weg machen...?
So oder so macht der Film traurig: Daher eine oben anklopfende -Wertung...
(Oscar-würdig als internationaler Film finde ich den Streifen von der Ausführung her schon. Alleine die schauspielerische Leistung aller Beteiligter, und die gelegentlichen Fantasie-Höhenflüge... )
Zwar sind die 2 Protagonisten arm, aber wohl v.a. perspektivlos im Leben in Dakar, umgeben von ihren kleinen Familien, die sich irgendwie durchschlagen. Sie fallen auf den großen Traum 'rein im durch viele europäische Reiche (laut dem Traum) geschaffenen Verdienst-Paradies sich etablieren zu können, damit sie dann ihre Familien aus dem Loch der Armut heben können. "So wie Trevor Noah in den USA!" (Mein spekulatives Zitat, nicht aus dem Film...)
Also machen sie sich auf den Weg, Erstzahlung für den Transport per Bus bereits aus Erspartem geleistet, den Rest desselben versteckt am Körper. Aber was sie dann erleben ist stufenweise immer schlimmer einschlagenden Verrat an allen Versprechungen. Sie erleben Tod (Anderer, schwächerer), großen Durst/Hunger,
Die ganze Zeit ist dieser Teenager so optimistisch wie er nur sein kann, versucht immer das Beste zu sehen/finden, und ganz am Ende "gewinnt" er ja auch, aus seiner Sicht (da wird er auch zum "titelgebenden" Kapitän) - wobei wir europ. ZuschauerInnen natürlich wissen, dass jetzt eine weitere schwierige Phase erst beginnt, nämlich wie nun talienische Seepolizei und Autoritäten mit den Unerwünschten umgehen werden. Das bleibt aber eben offen...
Wo es wirklich schwierig für mich wurde, war Tage später, als ich las dass der Regisseur mit einem "Kinowagen" durch die Dörfer Westafrikas fährt um Einheimischen den Film vorzuführen, ich nehme an mit aufklärerischen Beweggründen, obwohl in Berichten so getan wird, als sei es nur der Wunsch Leuten in solchen Orten mal einen Kinobesuch zu ermöglichen, dazu noch in ihrer eigenen Sprache...
Man fragt sich also ob die EU und/oder die italienische Regierung (!) das Ganze mit finanziert, weil sich damit ja hoffentlich weniger dieser lästigen Armen auf den Weg machen...?
So oder so macht der Film traurig: Daher eine oben anklopfende -Wertung...
(Oscar-würdig als internationaler Film finde ich den Streifen von der Ausführung her schon. Alleine die schauspielerische Leistung aller Beteiligter, und die gelegentlichen Fantasie-Höhenflüge... )