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Haha, musste schon ein bisschen lachen, was ich da 2014 Vernichtendes geschrieben habe...aber da es bei Dir auch nur eine Wertung 3 von 5 geworden ist, ist der Zwist hier ja nicht ganz so groß... Froh

Ich sah' übrigens gestern seit langem auch mal wieder einen Film, nämlich den absolut irrwitzigen, Konventionen sprengenden, visuell trotz seines kleinen Budgets reinhauenden...



Everything, Everywhere, All At Once
Die chinesische Immigrantin Evelyn führt mit ihrem Mann Waymond eine kleine, wenig erfolgreiche Wäscherei, über der das Paar in einer chaotischen Wohnung lebt. Von ihrer jungen Tochter Joy hat sich die Mutter entfremdet, seit diese sich als lesbisch geoutet hat. Evelyn spürt sich zunehmend allein und falsch in ihrem Leben...bis Waymond vor einem Termin bei der Steuerprüfung plötzlich wie ausgewechselt scheint, und seiner Frau erzählt, dass sie eine interdimensionale Erlöserin ist, vielleicht die einzige Person, die das Übel Jobu Topaki aufhalten kann...
Pro-Punkte
  • Die Kritiker sind sich einig: Der Film ist nicht nur eine einzige Huldigung an Hauptdarstellerin Michelle Yeoh (die ich selbst übrigens liebe seit ich ca. 8 Jahre alt bin), sondern auch die beste Schauspielleistung ihrer Karriere. Sie erfüllt Evelyn mit einer ganz eigenartigen Traurigkeit, die sich erst im Laufe des Films vollständig erschließt.
  • Nicht weniger beeindruckend fand ich aber das Spiel von Stephanie Hsu (als Tochter) und Jamie Lee Curtis (!) in ihrer vielleicht weirdesten Rolle jemals.
  • Spätestens der Trailer verrät, dass man sich hier auf einen audiovisuellen Drogenrausch gefasst machen muss, wie man ihn sonst vielleicht nur von Michel Gondry kennt. Und all das...
  • ...um letztlich eine so, so, so profunde, traurige, aber auch herzige Geschichte über das Universum, Familie, und die potenzielle Nichtigkeit von beiden zu erzählen. Bämm!
  • Kleines, aber feines Detail: Die Idee, dass möglichst unwahrscheinliche, groteske Handlungen der Schlüssel zum Sprung in ein Paralleluniversum sind, haut mich nachhaltig um.
Contra-Punkte
  • Bei so super-rapiden "Man kann eigentlich kaum eine Sekunde verschnaufen, ohne was zu verpassen"-Geschichten wird m. E. der emotionale Kern manchmal etwas verwaschen, und das geht dem Film in seiner ersten Hälfte auch manchmal so. Zum Glück kriegt er zum Ende hin umso mehr die Kurve.
  • Die ein oder andere absichtlich kinky oder klamaukig gehaltene Szene (Stichwort Analplug und Hundelasso) hätte für mich nicht sein müssen.
Mein Partner und ich wussten schon nach ca. 20 Minuten, dass hier möglicherweise ein All-Time-Favorite vor unseren Augen dahinflimmert. Ob 'E. E. A. A. O.' das letztlich für mich wird, weiß ich wohl erst nach dem zweiten oder dritten Ansehen...womit ich aber auch warten werde, weil die Geschichte schon auch harter, philosophischer Tobak ist. An der Wertung 5 von 5 wird aber eher nichts mehr rütteln.

   
(Diesen Anhang anklicken für das wohl beste GIF, um diesen Film zu beschreiben.)
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(Interessant, Danke, JPS! Überlege mir auch schon lange. mir den mal anzutun. Von deiner Besprechung her klingt es wie eine Hommage am späteren Jodorowsky - v.a. wg. seiner Incal-Comic-Reihe bei mir & vielen Anderen bekannt! Hm...)

Apropos Yeoh: Hab zufällig gerade gestern wieder Ausschnitte aus dem Bondfilm mit ihr als fulminante & wirklich gleichwertige Kooperantin des Commanders gesehen, und gedacht, den muss ich mir wg. ihr unbedingt nochmal ansehen! Liebe

P.S.: Eine "3+++" ist doch eigentlich so etwas wie 8 Punkte von 10, oder? Insofern eine recht hohe Wertung. (Oder sollen die "-"-Wertungen lieber gar nicht mehr vorkommen?)
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(13.06.2022, 08:49)Kubrickian schrieb: Apropos Yeoh: Hab zufällig gerade gestern wieder Ausschnitte aus dem Bondfilm mit ihr als fulminante & wirklich gleichwertige Kooperantin des Commanders gesehen, und gedacht, den muss ich mir wg. ihr unbedingt nochmal ansehen! Liebe
Die Rolle, mit der ich als kleiner Junge direkt 'starstruck' war...denke direkt wieder an die Szene, wo sie lässig die Wand hochläuft und Bond zuwinkt...

(13.06.2022, 08:49)Kubrickian schrieb: P.S.: Eine "3+++" ist doch eigentlich so etwas wie 8 Punkte von 10, oder? Insofern eine recht hohe Wertung. (Oder sollen die "-"-Wertungen lieber gar nicht mehr vorkommen?)
Achso, ja, also wenn man das System von der ersten Seite dieses Themas nimmt, dann wäre "+++" entsprechend der Wertung 8/10, genau. Unsere Punktetafel-Emojis (u. A. der, den Du oben bei "Die Bestimmung" genutzt hast) sind allerdings ja eher forenweit für eine fünfstufige Abstufung gedacht...zumindest in meinen Augen wäre da also Wertung 3 von 5 eine 3/5 (oder, umgerechnet, 6/10)...
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(Oje. Nur 5 Punkte zu vergeben also...)
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Ich bin kein Engel
Die Vaudeville- & Burlesque-Performerin Tira (West) wird Zeugin eines Fast-Mordes in ihrem Rückzugsraum beim 'Zirkus', und flieht in einen anderen Job hinein - Löwenzähmerin! Dort wird ein beeindruckter junger Millionär anstellig, der sich in sie verknallt, und als es dann über Tage ernster wird, besucht dessen Bruder (Grant) sie, um zu klären ob sie wirklich einen verlobten Mann wegkibitzen will von seiner Verlobten (die Tira zu zweitklassig findet für ihren neureichen Geliebten). Dabei verlieben sich Tira und der Bruder, aber so richtig...
Pro-Punkte
  • Bei ihrem 2. großen Film, wo sie auch selber das Drehbuch für schrieb, zeigt die Hollywood-Legende Mae West zum letzten Mal wie frei die frühen Dreißiger doch waren - vom 'skandalösen' Burlesque-Kostüm am Anfang bis zu ihren stetig anrüchigen Schlagfertigkeiten (ihr Markenzeichen). Denn 1 Jahr später schlägt ein Ethikverband zu, und legt einen 'christlicheren' Code fest v.a. bezügl. dem was gesagt werden darf in Medien. (Da wurde dieser Film hier dann prompt auch aus Kinos verbannt. Zu spät! Er war der profitabelste/beliebteste Film in 1933; sein Umsatz half das Studio Paramount zu Zeiten der Großen Depression zu retten!)
  • Im Film ist die taffe Tira die Hauptrolle. Wie sie sprach, wie sie sich bewegte - wirkt heute etwas ungewohnt/lächerlich, war aber damals sehr cool & gewagt! (Ich hatte einen Gedankenblitz während des Filmschauens - ich wette, sie war Dolly Parton ein Vorbild!) An einer Stelle übernimmt sie im Gericht sogar die Anwaltsrolle und führt selber die Verhöre um eine Klage abzuwenden - meist mit ehemaligen Lovern! Liebe 
  • Cary Grant, den West in diesem Film, und dem davor, zum Starlet machte, ist wahrhaftig hier die klassische Liebchenrolle, die nur dazu da ist, die Hauptrolle zu stützen/anzuhimmeln. Das in einem fast 100 Jahre alten Film!
  • West hatte in einigen Szenen mit Löwen zu tun - in einer einzigen Szene handelte es sich sichtbar (aber gut gemacht) um eine Atrappe. In den anderen laufen lebende männliche Löwen um sie herum, und in einer Einstellung steht sie neben einem und krault ihm das Haar. Chuzpe hoch 10! (Auch ein Markenzeichen...? Gebannt)
Contra-Punkte
  • Letztendlich ist der Plot etwas einfach gestrickt, war aber bestimmt für die damaligen vom Börsencrash geschröpften Menschen genau richtig. Heute rettet aber das schlagfertige Repartee noch den Film - Einiges davon legendär: "Wenn ich gut bin, bin ich sehr gut; wenn ich schlecht bin, bin ich noch besser." (Z.B..)
  • Gelegentlich bricht die Dame in Gesang aus, der allerdings heuer etwas irre klingt, mit seinen abklingenden 'vibratos'. Damals war es bestimmt voll en vogue...
Den Schwarzweiß-Film gibt es auf DVD. Es ist der erste, den ich mit West sah - und war erstaunt über dessen Emanzipation! Bestimmt nicht der letzte mit ihr, den ich vor die Brille bringe...
Wertung 3 von 5
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[Zu Everything, Everywhere, All At Once]
Ich hab den Film gestern nun endlich auch gesehen und bin ganz hin und weg von diesem Spektakel. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es sein muss, einen solchen Film zu produzieren, allein, wie das Drehbuch ausgesehen haben muss. Oder stellt euch mal vor, für die Kontinuität bei so einem Film zuständig zu sein. Mind blown! Und trotz all des Tempos und der bizarren Bildgewalt hatte ich nicht das Gefühl, nicht folgen zu können. Ich finde, das ist nicht unbedingt ein kryptischer oder verwirrender Film, der sich einer Interpretation verschließt und ich finde, das muss man erstmal hinbekommen. Ich mochte auch die Kostüme wirklich sehr, vor allem die Outfits von Jobu Tupaki, die man eigentlich nur als Drag bezeichnen kann. Aber allgemein fand ich die Liebe zum Detail, die sich durch den ganzen Film zog, bemerkenswert (ein paar Highlights: die rote Strickjacke, die Evelyn am Ende trägt, mit dem Schriftzug PUNK drauf; das komplette Outfit der Finanzbeamtin, v.a. die Armschiene; die Wackelaugen überall). Von mir gibts auch eine ganz klare Wertung 5 von 5
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Ein kurzer Durchlauf einiger gesehener Filme der letzten Zeit, alle etwas unsicher in meiner Beurteilung, daher einfach eine Liste, und jeweils nur kompakt besprochen (in absteigender Bewertungsreihenfolge):
  • Der Perfekte Chef - ein Film, der die eigene Wahrnehmung herausfordert, denn Weltstar Bardem nutzt hier seine teils durch sein Aussehen geförderte Nice-Daddy-Ausstrahlung um dem Gründer dieses nicht gerade kleinen Manufakturbetriebs einen unverdienten "perfekten" Ruf zu geben, der dann im Laufe des Films dekonstruiert wird. Als er bereits mehrfach bewiesen hat, dass er bereit ist für den Ruf und den Erfolg seiner Firma über Leichen zu gehen, wird er dann aber von einem jungen weiblichen "twist in the tail" übertrumpft - eine neue "perfekte" Chefin in der Mache! Wirklich bitterböser Film, den man eigentlich gar nicht mögen kann... Wertung 4 von 5
  • E.E.A.A.O. (s. letzten Post, oben, inkl. Zitat) - wilder und von den Russo-Brüdern geförderter Wirrfilm als Hymne der Tic-Toc-Gesellschaft, der gleichzeitig durch eine größtmögliche Detour durch eine Art mentales Multiversum, mit gefühlten Tausenden von grotesk-absurden möglichen Entwicklungen der Figuren des Ensembles, das ständige (inzwischen*) gewaltige Cliché der o-so-in-ihren-Scheiß-Traditionen verwickelten asiatischen Eltern adressiert, hier v.a. zwischen einer Sisyphos-artig erfolglosen Mutter (Yeoh, großartig, wie immer) und ihrer lesbischen, und daher inzwischen* massiv verzweifelten, Tochter (neues Talent Stephanie Hsu); Letztere heißt zu allem Überfluss noch Joy! (Was wiederum das mich stark nervende Happyend voraussagt...) Der Film hat mit seiner Hektik genervt, aber mich wiederum erstaunt mit einem Regen von Klasse Ideen - mir gefiel am meisten das Hyper-Schwarze-Loch, da als Ultra-Bagel-mit-Allem zus. "gelocht" (Trotz), das das Überwältigende eines letztendlich leeren, aber scheinbar alles "fressenden" kulturellen Memes darstellen könnte. Letzteres (u.a.!) hinterlässt mich unsicher, ob das Ganze ein ulkiges Oriental-SF-Märchen, oder in Wirklichkeit eine verächtlich-böse Abrechnung mit der Flüchtigkeit moderner Bewertungs-Albträume "everywhere" sein soll, letztere nach dem Motto, wer das hier gut findet oder darüber lacht, ist schon verloren!!  Schock ? Sicherheitshalber vergebe ich Grummel-Zu-Schauer mal erstmal nur 3 Frankfurterfinger von 5: Wertung 3 von 5 (P.S.: Gelacht, oft ungläubig, hab ich im Film schon, öfter!)
  • Gray Man - diese Netflix-FX-Orgie der Russo-Brüder (diesmal wirklich schreibend, regie-führend und schauspielend tätig) ist zwar handwerklich und schauspielerisch ziemlich perfekt, nervt mich aber auch hier im Glanz des Audiovisuellen wg. der Clichéhaftigkeit: Schon wieder ein US-Streifen, der zwar die Geheimdienstwelt förcherlich findet, sich aber dann auf die paar Guten darin (einer der jüngeren muss dann auch immer ein verwandtes/betreutes Unschuldslamm retten/rächen) konzentriert, und wie diese durch ein Wunder den mächtigen Verrätern in den eigenen Reihen entkommen. Neben der unglaublichen Materialschlacht & echt noch nie dagewesenen Action-Sequenzen (ich nenn mal nur die Inflight-Flugzeug-Verschrottung!) ödet mich aber auf der anderen Seite etwas ziemlich an - dass engl.-sprachige hellhäutige HeldInnen bzw. von ihnen beauftragte Ausländer alle legalen Tabus brechen, dabei div. ferner Länder (diesmal v.a. in einem simulierten Österreich) stark bechädigend, am Ende jedoch keine Reue über diese Abbruch-Invasionen zeigen, und dann letztendlich lebend oder im Sarg abreisen, ohne weiteres Kommentar; das stößt beim aktuellen Gehabe der echten US langsam echt auf!! Zornig... Wen wundert es noch, dass "der Westen" in vielen ärmeren Ländern als überheblich und NICHT-gesetzliebend gesehen wird... (Ich werde also weitere Ausgaben dieses neuen Bond-Verschnitts erstmal boykottieren!) Wertung 2 von 5
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Interessant zu "Everything Everywhere All At Once" mal eine andere Meinung zu lesen, auch weil in meiner kleinen sozialen "Bubble" dazu eher Begeisterung vorherrschte. Möchte aber doch gern zwei Punkten widersprechen, bzw. ihnen eine andere Perspektive entgegensetzen...

Zitat:...Wirrfilm als Hymne der Tic-Toc-Gesellschaft...
Als jemand, der -- nicht zuletzt beruflich -- sehr kritisch auf Tiktok schaut und die Plattform sowie die Blüten, die sie hervortreibt, regelrecht (verab)scheut, habe ich selbst sehr wenig "Tiktok-eskes" in diesem Film erkannt, muss ich sagen. Frage Vielmehr glaube ich sogar, dass die Story und ihre Inszenierung für das übliche Gen-Z-Social-Media-Publikum deutlich zu freaky und nischig sind. Denn die Defizite, die ich mal kritisch als "Tiktok-Verrohung" betiteln würde, drehen sich ja gerade genau darum, dass man eben nichts Ungewöhnliches oder Sich-Nicht-Sofort-Erschließendes konsumiert. Vielmehr wird allem das Interesse verwehrt, was nicht in fünf bis sieben Sekunden seinen "joke" preisgegeben hat....

Zitat:...(inzwischen*) gewaltige Cliché der o-so-in-ihren-Scheiß-Traditionen verwickelten asiatischen Eltern...
Die Formulierung finde ich tendenziell etwas hart...zumal ich einiges an Resonanz dazu mitbekommen habe, dass gerade viele jüngere Asian-Americans sich von der Geschichte sehr abgeholt gefühlt haben. Ferner hab' ich den Film selbst mit einer Person geschaut, die ein asiatisches Elternteil hat, und hatte den Eindruck, dass auch bei uns die Stimmung ziemlich berührt und andächtig war (nicht zuletzt ob der ein oder anderen erkannte Parallele).

Ich denke, EEAAO ist niemandem schuldig, ein potenzielles 'Klischee' zu überwinden, denn es ist ein Film, in dem ein asiatisch-amerikanischer Regisseur seine eigene Jugend aufarbeitet. Allerdings kenne ich sowieso wenige Beiträge aus dem Bereich Sci-Fi/Phantastik, die das Thema Migrationshintergrund (und die entsprechenden Kulturschocks und -konflikte) zu ihrer Grundlage machen, sodass ich das von vornherein weniger kritisch sehe.

Ich meine, ich verstehe schon, wieso das Trope der repressiven chinesischen Eltern einem häufigen Filmeschauer (vor allem jemandem mit feinerem Oeuvre Froh) bekannt oder altbacken vorkommen mag -- aber das ist nun mal eine Geschichte, wie sie sich in Tausenden von Familien so abspielt. Außerdem möchte ich hinzufügen, dass das obengenannte Trope in diesem Film ziemlich anders aufgerollt wird: Erstens geht es eben nicht zentral um die Emanzipation der Kinder, sondern vielmehr um diese ganz spezielle Art von Depressivität und Einsamkeit, die Menschen mit Bindestrich-Identität oft zu verspüren scheinen; und zweitens nimmt EEAAO ja gerade die Perspektive der *Eltern* (bzw. hier: der Mutter) ein, und begleitet sie auf einer Reise der Selbstreflektion und Selbstüberwindung. Das habe ich so noch nicht oft gesehen.
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(Über deine Einwände ggü. dem Eltern-Trope geh ich nochmal in mich; Danke! Mit TikTok-Gesellschaft* meine ich die Präferenz jüngerer Menschen für eine Site, wo Kürze/Schnelligkeit alles ist, und Wahrnehmung/Reaktion vorgibt, dass man damit irgendwie eingeflechtet wird ins Gezeigte, ohne dass dies nur ansatzweise wirklich geschieht. Diesen "Schnell-Reaktion=Teilnahme"-Trend - s. auch die "Shorts" bei YT - scheint mir die Machart des Films streckenweise deutlich zu bedienen.

* Wie wenig gut ich die Site kenne zeigt meine Missbuchstabierung, sorry! Hab's mit der Süßigkeit verwechselt...)
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(Ich bin in mich gegangen & hab mich entschieden bis Monatsende hier im 'Hafen zu pausieren. Ich war der Meinung dass die Verallgemeinerung, dass asiatische Eltern immer zu bestimmend sind, teils gewalt-anwendend, nicht stimmen kann, weil zu umfassend, sondern eher ein im Westen weit-verbreitetes "trope", das teilweise gezielt eingesetzt wird - s. komödiantisches Beispiel im Video-Clip, unten - aber ich bin mir nicht mehr sicher!! Muss drüber nachdenken. Auch darüber, ob solche Äußerungen hier im 'Hafen angemessen sind, und wie ich mich besser in die hiesige Diskussionswelt integrieren kann... Also, bis auf Weiteres, vielen Dank fürs temp. virtuelle Zuhause & Adieu! Denken Snob Pfeil Sonne



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(Ich möchte gerne weitermachen, also reservier ich mir hiermit schonmal diesen Post für edifizierende Weiter-Editierung später heute abend mit einer Handvoll neuer Filmbesprechungen...! Noch zu den Vorposts: Ich hatte mich im Sept. natürlich schon eine ganze Weile weiter versucht, schlau zu machen zu dem genannten "Trope" - und so gut wie alle Wege führten nicht zu einer großen Stadt, sondern diesem berühmten Buch der Mrs. Chua vor 10 Jahren! Also hab ich mir das bestellt, und werde das bis Jahresende "anlernen" - es ist ja eine Hymne  Frech - und dann nochmal berichten...)

Hier kommen aktuelle fantastischen Vierer (Ok, 1 ist nur ein halber Vierer Peinlich )!
  • Der Gesang der Flusskrebse - ich fühlte mich die längste Zeit nostalgisch an alte Südstaaten-Filme erinnert (z.B. Raintree Country m. Montgomery Clift & Elisabeth Taylor!), allerdings mit einigen modernen Gadgets und großartigen Aufnahmen aufgepeppt. Ich fand die Prämisse spannend; und außerdem, das Spiel der Hauptdarstellerin - die großartige, noch wenig bekannte Britin Edgar-Jones! - lähmend zurückhaltend in erwachsener Form, eben so wie man sich eben verhält wenn man die "weirde" Außenseiterin ist. Aber dann gab es einen Riesen-Twist, der in den letzten 5 Minuten vieles umdreht - man denkt also noch viele Minuten nach dem Verlassen des Kinos nach & erkennt nachträglich die ganzen Hinweise aus dem Drehbuch... Cool! Liebe Wertung 4 von 5
  • Don't worry Darling - ein Film der im Wüstenumfeld eine tolle Hommage ist an Golden-Age-SF-Romane (und auch den 1 oder anderen Film um die 50er/60er), großartig geschossen und wild/gut gespielt von kommendem Superstar Pugh und diesem einen jungenhaften Rockstar (hiernach "R*"), und Olivia Wilde (die "13" aus Dr. House!), die auch Regie führte! Mit dem restlichen Umfeld einer dystopischen nahen Zukunft gab es Einiges an Geschlampe (Continuity & wer nun eigentlich das Ganze betrieb), das aber nicht überhand nahm, weil nur kurz vorkommend. -- Leider gab es eine gewaltige Fehlbesetzung anfangs mit Shia Laboeuf als Pughs Partner im Film - hätten ich & Andere, nehme ich an, denen schon vorher sagen können!! - und dann holte sich Wilde ihren Lover im Echtleben, den R*, statt dessen hinein, was evtl. den "corps d'esprit" ( Ach ne!) im Aktrizen-Team etwas sehr belastete - wer weiß? Letztendlich war auch diese schlechter gefärbte Publicity wie immer etwas, das den Film stärker in den Fokus brachte, und den Einnahmen offensichtlich gut tat. Hype von Wildes-Nicht-Mehr-Beauftragbar-Sein ist wohl schon deshalb dolle übertrieben; mögen entspr. laut zwitschernde Großklappen versanden! Sehenswert! Wertung 4 von 5
  • Freibad - komischer aber aktuelle soziale Themen gut durchdringender neuer Film aus der Schmiede der Dörrie! Liebe Habe viel gestaunt, gelernt und gelacht - das geschieht mir bei dt. Filmen selten... Wertung 4 von 5
  • Ticket ins Paradies - ein schon lange getrenntes Elternpaar reist zu einer paradiesischen Tropeninsel um ihre Twen-Tochter davon zu überzeugen NICHT die angekündigte Hochzeit zu einer schnellen Liebschaft eines dortigen Einwohners (der vorher in der Welt unterwegs war, wo sie sich kennenlernten) zu schließen. Leider hat mir nur wenig an dem Film gefallen; es gab zu viel Moral-Belehrendes, war Vieles zu voraussagbar, und diesmal stimmte die Chemie zw. den eigentlich ProtagonistInnen - Altstars Roberts als Mutter & Clooney als Vater - irgendwie nicht mehr. Ich glaube Roberts ist einfach das Schauspielern deutlich weniger wichtig geworden, evtl.. (Sagt einer der sie sonst in all ihren Filmen vergöttert! Traurig ) Wertung 2 von 5

Wenn ich mich nicht irre, profitieren alle (!) diese Filme von weiblicher Regie!

P.S. (pretty late edit, ~midnite 18th/19th, wie auch die 4 Bullets oben): Der 1. der 4 Filme hatte einige wenige "not p.c.!!!"-Vorwürfe an sich heften, von YT-"Aufklärern" und RezensentInnen, die ich aber letztendlich als zu hohl empfand, und die deshalb m.E. ignorierbar sind. Solche Vorwürfe gibt es immer mehr z.Zt., hab ich den Eindruck, wohl da (a)soziales Meditieren bzw. MedYTieren die Welt zunehmend in Schwarz-Weiß-Standpunkte unterteilt; daher nehm ich sie immer weniger wahr, und bemühe mich mich auf mehr Farbtöne zu konzentrieren, gelegentlich sogar am Bildschirm/Handydisplay vorbei. Schock

P.P.S. @JP: So, jetzt! Juchu
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Rheingold
Ein Kind kurdisch-rebellischer Eltern erlebt seine frühen Lebensjahre in schlimmen Umständen im Iran & Irak, wo in d. 80ern dessen Eltern verfolgt/eingesperrt werden. Dann aber schafft d. Familie es nach Deutschland, wo der Vater wieder Komponist/Dirigent sein kann, & ganz gut davon leben kann. Leider verlässt dieser die Familie wg. einer Sängerin, & der Junge, Giwar, meint, er müsste nun d. Versorger werden. Leider führt dieser Weg zu Handel m. Illegalem, bis er zuletzt einen Raub von skurrilem Gold mit einer kl. Bande versucht; deswegen muss er erneut fliehen & landet in einem schlimmen syrischen Gefängnis, wovon ihn aber d. dt. Staat zurück lässt um in Land der Nibelungensage verurteilt/eingesperrt zu werden. Dort entdeckt der inzw. Xatar genannte Mann etwas viel Besseres als Gold…
Pro-Punkte
  • Lauter mir unbekannte aber gute AkteurInnen im 2. Akin-Film, den ich je sah - und bin hin & weg, v.a. über diese wahre Geschichte eines echten Menschen, der in d. BRD als Migrant aufwuchs & dessen Welt der Ausländerkinder; dabei ist der Plot eher unpolitisch, wenn auch stellenweise brachial realistisch!
  • Wie die mafiöse Welt in der die Jungs aus Bonn eintauchen, funktioniert, fasziniert!
  • Am Ende gibt es eine völlig unerwartete allegorische Phantastikszene! Alleine deswegen ist d. Film sehenswert! Juchu
Contra-Punkte
  • Punktuell etwas extrem in puncto Gewalt & Misogynie. 
  • Die Hauptrolle wurde ein wenig zu gutaussehend besetzt! 
Ich hab gelernt, dass es Kokain als Vodka-Lookalike gibt! Gebannt — Es wird Zeit mehr ältere Filme von Fatih Akin anzusehen. Schon AUS DEM NICHTS war oscarreif… Liebe
Wertung 4 von 5
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Black Panther: Wakanda Forever
Wakanda, insbesonders dessen königliche Familie, ist mehr als eine Handvoll Jahre nach dem Sieg über Thanos im Aufruhr weil der König im Sterben liegt, offensichtlich eine Art Krebs. Shuri, seine Schwester, wendet bis zuletzt ihr ganzes Ingenieurs-/Biomechanik-Wissen an, um ihn zu retten - und verpasst damit den Zeitpunkt seines Ablebens. Die Königsmutter übernimmt vorübergehend das Regierungsgeschäft, trifft aber einige schlechte Entscheidungen. Inmitten dieses Chaos stellt sich heraus, dass die USA ihrer Sucht nach Vibranium nachgehen, und mit Hilfe einer klugen jungen Afroamerikanerin namens Riri eine Art Unterwasser-Station haben bauen lassen, womit das chemisch/magnetisch träge Supermetall aufgespürt werden kann; als diese Station ein Vorkommen auf dem Meeresboden vor der mexikanischen Küste entdeckt, wird Station und Besatzung allerdings von einem unbekannten Stamm von komisch gefärbten tauchenden Kämpfern angegriffen & die Station zerstört. Offensichtlich ist kurz danach auch Riri von derartigen Gestalten in Gefahr ihres Lebens, und, da sie in einem der neuen weltweiten wakandischen 'Filialen' für Forschung/Weiterbildung arbeitet, wird sie mit Hilfe von Shuri u.A. gerettet und zur Sicherheit nach Wakanda gebracht. Damit wird das technisch fortgeschrittenste Land der Erde nun zum Ziel der geheimnisvollen MaskenträgerInnen aus dem Meer... (Achtung: Es gibt Spoiler in den folgenden 3. & 4. Pro-Bullets, was diesen fremdartigen 'Stamm' angeht!!)
Pro-Punkte
  • Vorab: Hut ab, dass die Macher sich trauten einen glänzenden Helden wirklich im MCU sterben zu lassen, weil der (weltweit beliebte) Schauspieler unerwartet starb! Ich denke, das war eine wenig-kleine Bürde, die dieser Film immer wieder schultern musste... Gebannt
  • Es war großartig die legendäre Angela Bassett in der Königsmutter-Rolle mehr zu sehen als bisher - sie sieht noch immer blendend aus. Liebe  Sie WAR die Vorlage in den 90ern für die taffen afrikanischen Heldinnen, die wir hier/heuer verstärkt sehen - und wie! (Beispiel: Mace in dem Nahe-Zukunfts-Epos Strange Days! Schock )
  • Die Story - wenn man mal von all den protokollarischen/nabelschauenden Unterbrechungen (s. rechts) absieht - ist solide und im Sinne eines afrikanischen Märchens, inkl. erstaunlichen Wendungen, durchaus interessant. Die Einführung von Namor, mit ihrer stark veränderten Herkunftsgeschichte ggü. den Comics, ist ein Höhepunkt (wenn man, insofern man langer Fan der Figur auf Papier war, den Schock erstmal überwunden hat! Mind blown!)...
  • Wenn der Film ein Güte-Rückgrat hat, dann ist es das erstaunliche Spiel der Britin Letitia Wright als Shuri! Mit ihren Zweifeln an all dem spirituellen Palaver und dem Mitgefühl für die Lage von Namors Leuten bringt sie neue Dimensionen in die Rolle, die dann in einem sehenswert heldenhaften 3. Akt kulminiert.
  • Wie die Unterwasserwelt dargestellt wurde - wobei man deutlich den Eindruck hat es wurde wirklich im nassen Element gefilmt! - war sehr anders als bei Aquaman, und trotzdem sehenswert! Daumen hoch!
Contra-Punkte
  • In punkto Spannung/Unterhaltung stolpert der Film mehrfach über seinen eigenen Anspruch, was die Bedeutung dieser afrikanischen Zweig-Story des MCUs, v.a. den Tod Chadwick Bosemans (ehem. Black Panther im 1. Film & anderswo), angeht. Immer wieder gibt es pompöse Pausen, entweder die Festlichkeiten in Wakanda betreffend, oder wer-regiert-nun-Dialoge. Ähnliches passiert bei dem Kennenlernen der, & weiteren Dialogen mit den, Kriegs-Gegner/n.
  • U.a. deswegen zieht sich der Film hin (fast 3 Stunden!), und hätte kürzer sein können. Der Dienst an normalen Kinobesuchenden, die z.B. nichts von nur aus den Comics bisher bekannten HeldInnen vorab wussten, wird zu blauäugig bedient, und führt m.E. zu Desinteresse bei einem wesentlichen Teil des potenziellen Publikums. Was die Story eigentlich nicht verdient (s. links).
Der Film hat die aus den Comics bekannteren Figuren Iron Heart und

Namor
ins MCU eingeführt, und ich bin gespannt, welche Rolle diese in Zukunft im MCU spielen werden; für letztere (s. papierne & filmische Versionen im Bild unten) zumindest halte ich sehr die Daumen. Denn diese Figur war eines der Hauptziele meiner jugendlichen Begeisterung damals in den 70ern - ich fand insbesonders ihre 'love stories, above & below' unglaublich spannend! ('Dormaaaaa!')
Wertung 3 von 5 (so Leid es mir tut)

   
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Der aktuelle Guardian Weekly (also vom Fr. letzter Woche) hat meine Bewertung bestätigt: 3 Sterne von 5. Andeutungsvolles Lächeln Angeber

P.S.: Der Film hat ja letztendlich nun den riesigen Zweig der comic-seitigen Unterwasserwelt MCU-seitig geöffnet. Ich stelle mal bildlich kurz die Filmvariante eine meiner Lieblingsfiguren auf dem Papier vor - sie erschien in Letzterem gleich in zweifacher Form und war von Anfang an (immerhin vor 8 Jahrzehnten! Schock) dabei, v.a. auch in dem "Reboot" der Hefteserie zum Sub-Mariner die Legende John Byrne Anfang der 90er startete. Wow!

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Mal eine kleine Frage in die Filmfreunde-Runde zwischendrin: Soll ich eigentlich statt dieses Threads mal so einen Kompendienbereich für Filme vorbereiten, so wie er auch schon für Serien und Spiele existiert? 

Das würde es sicher erleichtern, Gespräche und Diskussionen separat für die einzelnen Werke zu führen...

Verstehe aber auch, wenn es für unsere Zwecke dieser 'Kurzbesprechungs'-Sammelthread tut Daumen hoch!
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