« Vorheriges Thema  |  Nächstes Thema »
Wird gerade betrachtet von: 1 Gast/Gäste


Die Drei Musketiere: D'Artagnan   (Les Trois Mousquetaires: D'Artagnan)
2023
Genres Abenteuer | Drama | Historie
Regie Martin Bourbulon
Cast Francois Civil, Vincent Cassel, Eva Green, Pio Marmai, Romain Duris, Vicky Krieps
Inhalt Der junge Gascogner D'Artagnan (Civil) reitet in Richtung Paris um Teil der königlichen Garde der Musketiere zu werden, wie es sein verstorbener Vater mal war. Auf dem Weg versucht er u.a. einer jungen Frau in einer Kutsche zu Hilfe zu kommen, die von vermummten Reitern angegriffen wird; fast geht er dabei zugrunde. In Paris angekommen, schummelt er sich durch bis zur Zentrale in der Garnison der Musketiere um einen Empfehlungsbrief zu übergeben. Dort wird er freundlich empfangen, aber er möge sich gedulden - das ginge nicht so schnell. Auf dem Weg hinaus stoplert er auf verschiedenste Weise über die erfahrenen Musketiere Athos (Cassel), Porthos (Marmai) und Aramis (Duris), die alle Genugtuung in einem Duell im Wald außerhalb der Stadt verlangen. Doch die rot-bemäntelten "Hunde des Kardinals", typische staats-interne Feinde der Musketiere, bekommen Wind davon...
 Frankreich, Deutschland, Spanien, Belgien
 121 min.
Hafen-Bewertung für diesen Film:
basierend auf 1 Stimme(n)
  • 1 Bewertung(en) - 4 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
4 / 5
Deine Wertung:

#1
Ich sah gestern diese neuste Variante von der wahrscheinlich häufigst verfilmten Romanvorlage der westlichen Welt, basierend auf der Ur-Buchreihe von Alexandre Dumas! Ich war nicht enttäuscht, obwohl es stellenweise meine bisherige Lieblingsversion, die Disney-Variante der 90er, mit u.a. Tim Curry als ekligstem Kardinal "ever", nicht übertraf. Plus

Erneut hält sich diese Version nur grob an das Original, allerdings in mehr Details da es von Anfang an als Zweiteiler geplant war - der 2. Teil ist schon gefilmt, und kommt zu Weihnachten ins Kino.

Die (europäischen!) Macher haben sich dieses Mal um einige Modernisierungen bemüht:
  • die 3 Musketiere sind älter, und im Fall von Athos, deutlich lebensmüder als in anderen Verfilmungen (Daumen hoch!)
  • Constance, die Hofdame, die D'Artagnans "love interest" wird, ist deutlich aktiver, und arbeitet den Musketieren deutlich zu, immer v.a. ihrer Herrin, der Königin, ggü. loyal (Daumen hoch!)
  • König & Königin sind eindeutig erwachsen, und die kleine Intrige der Königin - sehr glaubhaft dargestellt von der Österreicherin Krieps! - macht sie deutlich menschlicher (Daumen hoch!)
  • unter den Musketieren wird deutlich weniger auf Uniformen & Ausstattung geachtet, obwohl alle, außer dem Gascogner "Rookie", eine Muskete haben
  • die Dame de Winter, gespielt von der großartigen Eva Green, ist deutlich moderner zugange, inkl. ihrer eleganten Pfeife! (Daumen hoch!)
  • einige Szenen sind recht brutal, z.B. die "Bettszene" mit Athos und dem blutigen Dolch
  • die Story wird stärker in das wirkliche politische Umfeld, v.a. Katholiken vs. Protestanten, eingebettet, so dass man gleich auch noch etwas mehr über diese ca. 200 Jahre lange Phase erster Handschießwaffen in Europa (inkl. Musketen natürlich) nebenbei eingeträufelt bekommt
  • der "alle für einen"-Spruch fiel nicht, wenn ich ihn nicht verpasst habe - überhaupt wirken die Musketiere weniger in Reih und Glied organisiert als früher

Es gibt eine Menge mehr Action, v.a. Fechtakrobatik, mehr & realistischer als in allen anderen Filmen. Allerdings gefiel mir der joviale Disney-Porthos & sein pers. Arsenal ("ich liebe meinen Job!") damals etwas besser...

Diese Version hat deutlich mehr französische Patina, und das fand ich durchweg interessant. Dass ein Filmveteran wie Cassel dabei eine wichtige Rolle bekam, fand ich verdient - er ist ein fantastisch guter Schauspieler.

Die Dame de Winter hatte in diesem 1. Film noch nicht so viele Auftritte, und schlägt auch nicht gerade die Wahnsinns-Milady des damaligen Disneyfilms; nach letzterem hatte ich einen zehnfach höheren Respekt vor Rebecca de Mornay als vorher! Sie war damals einfach perfekt als die gebrandmarkte Spionin mit gelegentlichem Herz. Aber auch Miss Green, die ich aus vielen anderen Filmen bewundere, zuletzt Proxima (Liebe), schafft heuer locker die schon zu Zeiten des Romans hypermoderne Rolle, die sich von nieman(n)dem etwas bestimmen lässt, ohne dass es auch ihr Wille ist... Schock

Jedenfalls cool dass in diesen Ur-Abenteuer-Stoff der modernen Welt so viel Energie hinein gesteckt wurde für (zweifachen!) Auftritt im Kino. Sehenswert! Wertung 4 von 5 (trotz dem abrupten "cliffhanger" am Ende*)


(* Es gibt auch eine wichtige Mid-Credits-Szene!)
Dieser Beitrag gefällt:    JP
Zitieren
Thema abonnieren   |   Druckversion anzeigen   |   Thema einem Freund senden