Das Wort "Meta" hält Einzug ins "Marvel"-Universum, und die Serie wurde sicher zurecht gelobt für ihre bewegende und ungewöhnliche Storyline. WandaVision ist -- und bleibt -- nicht, was man von ihr erwartet. Und vor allem zum Ende der Serie nimmt das Erzähltempo ungeheuer Fahrt auf...und verändert die Schicksale einiger beliebter MCU-Charaktere auf maßgebliche Weise.

Ich muss aber auch sagen: Gerade über die ersten drei Folgen hinweg muss man sich auf das Experiment ein bisschen einlassen -- und dafür die ein oder andere Langweiligkeit ertragen :-/

Kann diesem Beitrag nur beipflichten, die ersten Folgen waren sehr anstrengend. 
Diese haben aber sicherlich zur Dramaturgie beigetragen 

Die beste MCU-nahe Marvel-Serie bisher m.E., und ich denke sie wird es eine Weile noch bleiben! (Außer bei She-Hulk kriegen sie das so gut hin wie Altmeister Byrne damals auf Papier in dem rebooteten Titel Sensational She-Hulk! )

Das Problem mit "superguten" Werken wie dieses und z.B. Spider-Man No Way Home im MCU ist dass derartig Audiovisuelles immer mehr "Fan-Service" - nennt man das so? - enthält, und teilweise dafür Plot-Transparenz einbüßt. Weil Nicht-VerfolgerInnen der jeweiligen superheldInnen-bezogenen Stränge vieles Angedeutete/Zitierte nicht mit bekommen, oder als Geräuschkulisse wahrnehmen.

Die ersten 3 Folgen dieser Serie hier zitierten dann auch noch eine Reihe altbekannter US-TV-Serien wie z.B. The Dick van Dyke Show (so gut wie alle Schwarz-Weiß-Sequenzen), praktisch in jeder Folge eine Dekade ab den '60ern abdeckend. Kennt man diese UND (insbes. bei Folgen >3.) die Marvel-Comic-Hintergründe um die mächtige Avengers-Säule Scarlet Witch drum 'rum, ist praktisch jede Folge von WandaVision ein glänzendes Xmas-Fahrrad, eins/eine nach d. anderen!  

Ein wenig liegt es auch an den AkteurInnen - Paul Bettany ist einfach cool, und die jüngste Olsen-Schwester etwas ganz Besonderes, finde ich. Fast so ein Phänomen aktuell wie die junge Scarlett Johansson damals - nur fast, weil sie v.a. in phantastischen Filmen bisher famos reüssierte. Das 1. Mal, das sie mir beeindruckend auffiel, war im neueren Godzilla-Film (dem ohne Kong!), wo sie zum 1. Mal in Gegenwart meiner Brille zumindest ihre besondere Fähigkeit zum Hin- & Her-Schalten zwischen toller Glückseligkeit und ernsthafter Besorgtheit zeigte; letztendlich beeindruckt sie auch, weil sie nicht so eine klassische Schönheit ist. So wie bei Johansson anfangs auch... 

Großartig am Plot fand ich dass die ganze meandernde Hintergrundstory einfach Wandas Reaktion auf war; damit auch ihr große Macht nebenbei demonstrierend. (Für Marvel-"Noobies": Die dunkelrote Zauberin, also Wanda, ist durchaus auf einer ähnlichen Stufe in der Machtpyramide zu sehen wie Captain Marvel - oder eben Stephen Strange. Da war eine gewisse Ms. Harkness eben auch ein Noob...)



P.S.: Wer außer den Wanda-nahen Figuren auch noch die Superheldin Photon aus den Comics kennt, kommt natürlich hier in der Serie auch auf seine Kosten. Letztendlich ist die Serie also auch ein "sequel" des Capt.-Marvel-Films.

P.P.S.: Das m.E. gelungene surreale Element vieler Folgen hier ist vom Anspruch und der Verworrenheit her NICHTS im Vergleich zu einer anderen sehenswerten Marvel-Serie - Legion. Die ist aber NICHT Teil des MCU-Kanons.

Vielen Dank für Deine interessanten Eindrücke und den Riesenschatz an Hintergrundinformation 

Möchte Dir vor allem bei der Vereehrung für Elizabeth Olsen zustimmen (spannend auch, wie sehr sich ihr künstlerischer Werdegang von dem ihrer Zwillingsschwestern unterscheidet, gell?). Ich mag auch Deinen Vergleich mit Scarlett, nicht nur wegen dem gemeinsamen Avengers-Fundament. Weiß noch, wie verzaubert ich von der jungen, unkonventionell schönne Frau Johansson in "Lost in Translation" war.