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September 5
2025
Genres Dokumentation | Historie
Regie Tim Fehlmann
Cast Peter Sarsgaard, John Magaro, Leonie Benesch, Ben Chaplin
Inhalt Anfang der 70er, bei den Olympischen Spielen, hat der US-Sender ABC - genauergesagt dessen Sport-Abteilung - ein kleines Studio direkt im olympischen Dorf eingerichtet. Als die Reporter inkl. dt. Übersetzerin (Benesch) mitbekommen, dass palästinensische Terroristen mehrere israelische Sportler in Geiselhaft nehmen, wird ihnen schnell klar, dass das Apartment wo sich letztere aufhalten, sich direkt von einem Balkon bei ihnen in Sichtweite befindet! Schon bald bemüht sich der Chef (Sarsgaard) die primäre Quelle für weitere Entwicklungen zu dem Drama zu werden, und setzt einen noch etwas unerfahrenen Chefredakteur für diese hektischen Tage ein, in der Hoffnung, dass der (Magaro) das irgendwie ordentlich, und ohne zu große Berichterstattungs-Fehler, hin bekommt...
 Deutschland, USA
 94 min.
Hafen-Bewertung für diesen Film:
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#1
Dieser Film beleuchtet einen bekannten echten Ablauf während den Olympischen Spielen in den 70ern in München, an dessen Ende letztendlich auch der israelische Geheimdienst aktiv wurde; darüber hat mal Spielberg einen sehenswerten Film gemacht - Munich - und es gab noch andere Filme. Hier wird allerdings alles erzählt aus Sicht der Crew eines u.s.-amerikanischen Studios, das im olympischen Dorf einige Büros gemietet hatte, um dort die den Spielen zugeordnete Sport-Abteilung unterzubringen, weil in dem Jahr zum 1. Mal Reportagen live über (einen einzigen US-) Satelliten übertragen werden konnten, was eine bis dahin unglaublich große Zuschauerschaft bedeutete...

Da aber diese Büros zufällig in der Nähe der israelischen Wohnungen waren, also worin bedrohte SportlerInnen aus dem Land sich aufhielten, waren diese TV-Leute die ersten und örtlich nächsten, die das schlimme Geschehen live mitbekommen konnten - sie hatten sogar eine Kamera auf einem Balkon stehen, direkt auf diese nicht weit entfernten Wohnungen gerichtet!

Spannend an dem Film ist wie chaotisch alles ablief, wie sehr die amerikanische Crew von der lokal angeheuerten deutschen Übersetzerin (großartig: Benesch, die ich zufällig schon aus Berlin Babylon kannte Liebe) abhing, die ständig dt. TV und Polizeimeldungen übersetzte, und wie sie in der Krisenhektik journalistische Grundprinzipien ("always get a 2nd source!") fallen ließen. Auch wird nach & nach klar, dass die dt./bayrischen Beamten alles tun, um selber das Problem zu lösen, und zwar möglichst ohne weitere tote Juden in Deutschland...!!

Die Dialoge fand ich passend & gelungen; fürs Drehbuch hat der Film vor wenigen Tagen eine Oscar-Nominierung bekommen!

Mir gefiel auch Sarsgaard als gewiefter Abteilungschef, der gen Ende durchblicken lässt dass ihm vor allem die Zuschauerzahlen wichtig sind - Mitarbeiter, die ihm dazu verhelfen, machen einen "guten" Job.

Daher, für diesen selbst-kritischen, wenn auch etwas hektischen, Kurzeinblick in das Leben von Live-TV-Machern, wie auch die gequälte dt. nationale Seele nach dem Holocaust: Wertung 4 von 5p
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