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Roma
2018
Genres Drama | Familie
Regie Alfonso Cuarón
Cast Yalitza Aparicio, Nancy Garcia, Marina de Tavira
Inhalt Cleo ist eine Haushaltshilfe & Kinderfrau für eine einigermaßen betuchte Familie in Mexiko-Stadt. Sie ist recht zurückhaltend, aber bei den 3 Kindern der Familie beliebt - wie auch beim armen Hund, der nie das betonierte Areal des 2-stöckigen Reihenhauses in der Colonia Roma, einem reicheren Viertel der Stadt, verlässt! Cleo (Aparicio), neben der immer-optimistischen Köchin Aleda (Garcia), erlebt nun einige Abenteuer mit dieser etwas dynamischen Sippe, inkl. ihrer eigenen Aufklärung & Reifung über das wilde Leben im Mexiko der '70er...
 Mexiko
 135 min.
Hafen-Bewertung für diesen Film:
basierend auf 1 Stimme(n)
  • 1 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
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#1
Das Arbeitstier Cuarón, bekannt für meisterhafte Filme wie Gravity & Children of Men - und den m.E. besten HP-Film! Juchu - und ein Kumpel von Altmeister del Toro, hat sich hingesetzt und ein teils autobiografisches Drehbuch geschrieben, geholfen den Filmbeginn zu organisieren, zu dem dann sein Favoriten-Cinematograf nicht konnte, und daher der Regisseur auch selber die Kamera-Einstellungen usw. vornahm! Wahnsinn!

Dazu kommt das Wunder des Castings der Hauptperson, der Dienerin Cleo, durch Aparicio, die noch nie vorher geschauspielert hatte, und das so gut hin bekam - sehe ich definitiv auch so - dass sie stante pede die 1. indigene Nordamerikanerin wurde, die für den den Beste-Schauspielerin-Oscar nominiert wurde! Liebe

Der Film ist außerdem in schwarz-weiß gedreht, was die langsame Kameraführung und langen Takes unterstützt - mit modernen Mitteln fokussiert das sogar den Zuschauerblick, auf viele wunderbare "hidden in plain sight"-Details. Lange Takes bedeuten auch dass das Ensemble sehr gut choreografiert werden musste, meinte eine film-studentische Person mit der ich das sah. Allein deshalb muss ich mir den Film nochmal ansehen...

Der Film ist bis in die kleinsten Ecken eine audiovisuelle Erzählung, und zwar aus Sicht der Person, die v.a. die Familie durch ihren stetigen & treuen Dienst stützt, teils auf eine maximale Art, die kaum zu glauben ist. Man lernt die Person, aber auch die Umgebung, gelegentlich ausgedehnt bis ins Zentrum der Stadt und arme umliegende Slums, kennen, inkl. der Hektik & teilweisen Brutalität des mexikanischen Lebens. Und bei der Person ergibt sich über ca. 1 Jahr eine erstaunliche (positive) Entwicklung, u.a. zum Umgang mit den Gegebenheiten, aber auch einer abgebrühteren Sicht auf das was Andere ihr versuchen vorzugeben...

Wirklich erstaunlich, und ein "must see"! Wertung 5 von 5

P.S.: Um diesen Film wurde ein Riesen-Tohuwabohu gemacht von Netflix, weil es der erste "eigen-finanzierte" Film war, den der Streaming-Gigant pushte, u.a. um Oscars einzusammeln! Dabei hat eine aktuelle Nachlese (zumeist einfach im engl. Wikipedia-Artikel) gezeigt, dass Netflix nur die "distribution"-Rechte für sich reserviert hatte - und da Einiges für bezahlt hat, inkl. einer wirklich gewaltigen Werbekampagne, zum Teil direkt in Richtung Academy-Nominierende! - die Produktion aber in mexikanischen Händen lag. Letztendlich hat Netflix den Film schon bekannter gemacht, aber gleichzeitig dann auch mittelfristig verhindert dass er in Kinos gezeigt wird. (Als einmalige Ausnahme gibt es ihn dafür auf DVD & Blu-Ray. Frech )
Dieser Beitrag gefällt:    JP, strubadur
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