08.08.2023, 23:07
(Zuletzt bearbeitet: 10.08.2023, 15:45 von Kubrickian.)
Über diesen Film ist sehr viel geschrieben/gesagt worden in den letzten Wochen, also versuch ich mich kurz zu fassen.
Struktur, Audiovisuals und Schauspiel im Film sind gut gelungen. Murphys etwas zu groß/staunend geratene Augen passen nicht so ganz zu dem etwas arroganten, sehr von sich selbst überzeugt erscheinenden Vater der Quantenphysik (in den USA), aber ansonsten trifft er gefühlt den Kern (sorry!!) des wichtigsten Mannes in dem Wahnsinns-Projekt zum Bau der Planetenkiller-Bombe, die den schlimmsten und teuersten Krieg aller Zeiten (bisher!) stoppen sollte.
Dass diese ultimale Waffe diesen Effekt haben würde, alleine durch die Angst, die sie erzeugen würde, dass sie je wieder eingesetzt werden würde, hat Oppenheimer schon geglaubt - das bringt der Film zumindest deutlich 'rüber. Er glaubte sogar anfangs
Interessant war auch dass Regisseur Nolan sich angeblich jeglichen Einsatz von CGI selbst verboten hatte! Alles derartig aussehende wurde mit "praktischen" FX erreicht; die eigentliche Bombardierung der 2 japanischen Städte wird kaum gezeigt.
Genial war der (von mir unerwartete) Auftritt von Oldman als abgebrühter Aus-Versehen-Präsident Truman, der am Ende
zeigt für den inzwischen reumütigen Projektchef, als dieser ihn u.a. wg. seiner Zweifel im Oval Office besucht! Großartig auch das späte "Erwachen" von Blunts Mrs. Oppenheimer im letzten Filmdrittel, als auch sie verhört wird...
Mein Problem mit dem Film grundsätzlich ist dass ich persönlich Atomwaffen für eine Sache halte, wo sich die Wissenschaft - sogar das spezielle Feld darin, das ich studierte in jungen Jahren - zu weit ins ethische No-Go-Land begeben hat. Die damit verliehene Macht, und die extreme Rücksichtslosigkeit den insbes. zivilen Opfern ggü., trübt bis heute unser Leben auf der Erde, m.E. deutlich schlimmer als jede andere potenzielle Katastrophe. Wenn man in Berlin lebt, ist die Angst vor einem entspr. bestückten russischen Marschflugkörper in naher Zukunft momentan real!!
Der Film balanciert auch m.E. etwas zu leicht auf dem Zaun zwischen dem US-Hurrah - wir stoppten den Krieg! wir haben das Unmögliche geschafft! wir sind somit die guten Hegemonen der Welt! - und der Greueltat ggü. Menschen aller Couleur, Geschlechte und Alter in Hiroschima & Nagasaki. (Am So., dem Tag als ich im Kino saß, war sogar Hiroschima-Abwurf-Gedenktag! )
Nolan wollte wohl vor Atomwaffen warnen und sie generell in drohende Erinnerung rufen, und traf mit Hilfe von Pandemie-Effekten sogar so ziemlich den perfekten Zeitpunkt (jetzt!) für so einen plakativen Hinweis. Die Zusatzgeschichte von der gefährlichen persönlichen Verwicklung des berühmten Physikers danach, als Politthriller dargestellt im Film, ist außerdem spannend (mit u.A. einem stark agierenden Downey Jr. ).
Aber mir war der Film ein wenig zu "künstlerisch wertvoll" für die Brisanz seines Themas, und deshalb hab ich mir ihn auch in einem normalen Kino angesehen - eine atomare Explosion in riesiger IMAX-Ausführung werde ich mir nicht antun. Fazit also: (Denn sehenswert ist er schon.)
Struktur, Audiovisuals und Schauspiel im Film sind gut gelungen. Murphys etwas zu groß/staunend geratene Augen passen nicht so ganz zu dem etwas arroganten, sehr von sich selbst überzeugt erscheinenden Vater der Quantenphysik (in den USA), aber ansonsten trifft er gefühlt den Kern (sorry!!) des wichtigsten Mannes in dem Wahnsinns-Projekt zum Bau der Planetenkiller-Bombe, die den schlimmsten und teuersten Krieg aller Zeiten (bisher!) stoppen sollte.
Dass diese ultimale Waffe diesen Effekt haben würde, alleine durch die Angst, die sie erzeugen würde, dass sie je wieder eingesetzt werden würde, hat Oppenheimer schon geglaubt - das bringt der Film zumindest deutlich 'rüber. Er glaubte sogar anfangs
Interessant war auch dass Regisseur Nolan sich angeblich jeglichen Einsatz von CGI selbst verboten hatte! Alles derartig aussehende wurde mit "praktischen" FX erreicht; die eigentliche Bombardierung der 2 japanischen Städte wird kaum gezeigt.
Genial war der (von mir unerwartete) Auftritt von Oldman als abgebrühter Aus-Versehen-Präsident Truman, der am Ende
Mein Problem mit dem Film grundsätzlich ist dass ich persönlich Atomwaffen für eine Sache halte, wo sich die Wissenschaft - sogar das spezielle Feld darin, das ich studierte in jungen Jahren - zu weit ins ethische No-Go-Land begeben hat. Die damit verliehene Macht, und die extreme Rücksichtslosigkeit den insbes. zivilen Opfern ggü., trübt bis heute unser Leben auf der Erde, m.E. deutlich schlimmer als jede andere potenzielle Katastrophe. Wenn man in Berlin lebt, ist die Angst vor einem entspr. bestückten russischen Marschflugkörper in naher Zukunft momentan real!!
Der Film balanciert auch m.E. etwas zu leicht auf dem Zaun zwischen dem US-Hurrah - wir stoppten den Krieg! wir haben das Unmögliche geschafft! wir sind somit die guten Hegemonen der Welt! - und der Greueltat ggü. Menschen aller Couleur, Geschlechte und Alter in Hiroschima & Nagasaki. (Am So., dem Tag als ich im Kino saß, war sogar Hiroschima-Abwurf-Gedenktag! )
Nolan wollte wohl vor Atomwaffen warnen und sie generell in drohende Erinnerung rufen, und traf mit Hilfe von Pandemie-Effekten sogar so ziemlich den perfekten Zeitpunkt (jetzt!) für so einen plakativen Hinweis. Die Zusatzgeschichte von der gefährlichen persönlichen Verwicklung des berühmten Physikers danach, als Politthriller dargestellt im Film, ist außerdem spannend (mit u.A. einem stark agierenden Downey Jr. ).
Aber mir war der Film ein wenig zu "künstlerisch wertvoll" für die Brisanz seines Themas, und deshalb hab ich mir ihn auch in einem normalen Kino angesehen - eine atomare Explosion in riesiger IMAX-Ausführung werde ich mir nicht antun. Fazit also: (Denn sehenswert ist er schon.)