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Notting Hill
1999
Genres Comedy | Romantik
Regie Roger Michell
Cast Julia Roberts, Hugh Grant, Rhys Ifans
Inhalt William Thacker ist der Besitzer eines kleinen Buchladens in Notting Hill, London. Eines Tages taucht Anna Scott, eine berühmte Hollywood-Schauspielerin auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, in seinem Laden auf und stellt sein Leben auf den Kopf.
 UK, USA
 119 min.
Hafen-Bewertung für diesen Film:
basierend auf 1 Stimme(n)
  • 1 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
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5 / 5
Deine Wertung:

#1
Irgendwie war mir neulich danach, Notting Hill zu schauen. RomComs sind sonst nicht so mein bevorzugtes Genre, ab und zu hatte ich zwar schon Anwandlungen, einfach mal so einen seichten Film zu hatewatchen, aber das musste ich dann oft abbrechen, weils mich einfach nicht genug unterhalten hat für den schaurigen schmalzigen Cringe, den man da ertragen muss. Und ein bisschen hab ich mich bei Notting Hill auch darauf eingestellt, aber dann fand ich es ... irgendwie ganz schön?! Und auch ein bisschen nostalgisch. Die Story ist gut, Julia Roberts und Hugh Grant haben echt eine gute Chemie, die Figuren sind liebenswert und charmant (den räudigen Mitbewohner mal ausgenommen) und haben einigermaßen Tiefe, die Schlussszene ist vielleicht etwas dick aufgetragen, aber das kann ich verzeihen. Es ist natürlich ein sehr Weißer Film. Ich war aber angenehm überrascht davon, wie viel Agency die Frauen im Film (sogar die Nebencharaktere) haben. Anna ist diejenige, die die Moves macht und Entscheidungen trifft. Auch Hugh Grants Figur William fand ich gut ... da wurde schon auch sehr drauf geachtet, einen Helden mit einer moralisch ganz weißen Weste zu zeichnen, aber gleichzeitig hat er genug Charme, Witz und eine gewisse Trotteligkeit, dass er nicht zu eindimensional wirkt.

Den von Rhys Ifans gespielten Charakter des Mitbewohners finde ich dagegen eher lame und wirklich ekelhaft, manche der "lustigen" Dinge, die er so sagt und macht, würden heute vermutlich mehr aufstoßen (wobei ich mir bei sowas immer nicht so sicher bin). Ich bin auch sicher, dass diese Art von Figur wie die des Mitbewohners irgendeinen filmwissenschaftlichen Begriff hat (ein Plot Device?), weil der ganz offensichtlich nur dazu dient, bestimmte Komplikationen in der Story herbeizuführen und vor allem zu zeigen, was William für ein guter Typ ist. In echt kann ich mir kaum vorstellen, wie zwei Leute wie William und dieser Mitbewohner jemals zusammenwohnen würden.

Trotzdem kriegt Notting Hill von mir Wertung 5 von 5 Vielleicht ist es auch die Jahreszeit, aber irgendwie hat mir der Film sogar ein bisschen Lust gemacht, mal die Perlen dieses Genres ausfindig zu machen. Liebe Awkward!
Dieser Beitrag gefällt:    JP, Kubrickian
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#2
Oah, haha, wie cool, strubidubidu! Ich hab' Deinen Beitrag gestern Nacht noch im Bett gelesen und gemerkt, dass er mir eine Sache erstaunlich vor Augen führt... ich glaube, ich habe für RomCom ...auch 'n bisschen was übrig?!

Aber gut, irgendwie sind so komödiantische Liebesfilme in ihrer to-the-point-artigen Prämisse und Harmlosigkeit ja auch einfach ein ganz schön ehrliches Genre? Ein purer Mood-Management-Traum, um sich all die schönen, warmen Gefühle (mit maximal ein bisschen "Will they, won't they"-Unsicherheit und eher kürzeren retardierenden Momenten) ins Gemüt zu zaubern, die man im Alltag vielleicht immer wieder mal braucht? Also fairerweise sei dazu gesagt, dass es für mich schon ein paar production values (coole Orte, hochkarätige Schauspieler:innen, visuelle Tricks, etc.) benötigt, dass ich richtig Freude dran entwickeln kann -- aber gemäß des Massenappeals der Stilrichtung ist das ja auch oft genug der Fall.

"Notting Hill" ist für mich wirklich schon zuuuu lange her, um mich vernünftig dazu zu äußern (ich geb' mal vorerst eine Erinnerungs-Wertung 4 von 5), aber da Du, liebe @strubadur, ja schriebst, dass Du da grundsätzlich offen bist für mehr... hier noch meine kleinen "Yay, Mmmokays, und Nays" des RomCom-Genres ~~

YAY --
  • Eternal Sunshine of the Spotless Mind: Wenn man ihn denn als solches zählen lassen will -- eigentlich sehe ich darin eher conceptual sci-fi -- dann ist da natürlich unbedingt diese Romanze mit Jim Carrey und Kate Winslet aufzuzählen; ein Film, der hauptsächlich im Kopf einer der beiden Hauptfiguren spielt und zu meinen Alltime-Top-10 aller Filme gehört.
  • Silver Linings Playbook: Bradley Cooper und J.Law entwickeln eine Romanze, während sie mit ihren eigenen psychischen Störungen zu tun haben; auch ein ganz besonderer Film, wenn auch vielleicht eher aus dem Schnittbereich Comedy/Drama
  • ...und täglich grüßt das Murmeltier (Groundhog Day): Haha, ohmann, ich merke schon, bisher sind alle hier gelisteten Filme eher genredurchbrechende, komplexe Werke, die auch ans Drama oder die Phantastik heranragen... aber so sei's Tölpel
  • My Big Fat Greek Wedding: So, jetzt endlich mal "klassische RomCom", wobei ich dringend nochmal reinschauen müsste, um zu schauen, ob der gut gealtert ist (war, glaube ich, jede Menge kulturbezogener Humor drin)
  • 30 über Nacht: Upsi, schon wieder Fantasy-RomCom (sorry). Aber die Love Story von einer in ihr Zukunfts-Ich gebeamten Dreizehnjährigen wird von einer liebenswert-goofy spielenden Jennifer Garner wirklich veredelt.
  • Liebe braucht keine Ferien (The Holiday): Ein RomCom-Film, der wie kein zweiter so weihnachtliche Gefühle mit tollen Szenerien und Kulissen herstellt und gleich vier A-List-Schauspieler:innen aufwarten kann
MMMOKAY --
  • Pretty Woman: Also der Film ist ganz sicher schlecht gealtert, wenn's um Machtdynamiken geht, aber ich find' schon, dass es eine Cinderella-Geschichte mit Herz ist... und Julia Roberts hat hiermit, finde ich, zurecht ihren Stardom begründet

NAY --
  • To be continued
Dieser Beitrag gefällt:    Kubrickian, strubadur
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#3
Hihi jaaa du hast völlig recht, es ist irgendwie ein ehrliches Genre! Und warum soll man nicht auch mal einen Film gucken einfach um sich wohl zu fühlen!

Eternal Sunshine of the Spotless Mind gehört auch auf jeden Fall zu meinen Lieblingsfilmen, würde ich glaube ich aber nicht wirklich als RomCom einstufen, eher als Drama. Silver Linings mochte ich auch sehr (auch wenn ich Bradley Cooper eher doof finde). Täglich grüßt das Murmeltier hab ich auch irgendwann gesehen, aber hab nicht mehr so viel Erinnerung dran ... vielleicht muss ich den nochmal schauen! Lustigerweise sind zwei der von dir genannten Filme (My Big Fat Greek Wedding und The Holiday) genau die, an die ich gedacht habe als ich schrieb, dass ich öfter schon abgebrochen hab, weils mir zu viel Schmalz war und mich zu wenig unterhalten hat ... bzw. bei My Big Fat Greek Wedding weiß ich gar nicht mehr genau, was das Problem war, vielleicht war ich auch einfach nicht bereit für den. Dem würde ich auf jeden Fall nochmal eine Chance geben! 30 Über Nacht schau ich mir bestimmt mal an und Pretty Woman will ich eigentlich auch gucken. Froh Danke dir für die Empfehlungen! Liebe
Dieser Beitrag gefällt:    Kubrickian
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