04.10.2024, 02:15
(Zuletzt bearbeitet: 05.10.2024, 00:08 von Kubrickian.)
Hier hat offensichtlich der große Regisseur jeglichen Service an U-Filmkultur und Bedienung der Zuschauerschaft ignoriert, und ein Jahrzehnte altes Herzensprojekt realisiert, wofür er selber angeblich über $100 Mille bereit stellte. (Danach aber wohl kaum Geld übrig hatte fürs Marketing.)
Leider hat er auch das Drehbuch geschrieben, und wahrscheinlich das Editing dominiert - es hätte Ersterem sehr gut getan, wenn jemand erfahren mit weniger laberhaften Texten Korrektur hätte lesen können, m.E.. Vieles ist Zitieren von Shakespeare, die Grundidee ist geborgt aus der Geschichte des Alten Roms aus der Zeit der Catilinischen Verschwörung, wobei Coppola Caesar und Catilina in einer Person verschmolzen hat. Auch ist der gesamte Plot eine Art liberale Luftschloss-Antwort auf Ayn Rands Visionen fürs urbane Amerika, insbes. ihr Fountainhead!
Der meandernde Plot enthält sowieso einen Haufen Zitate von Szenen bzw. Abläufen/Sprüchen aus der Filmkultur. Ich denke ich hab viele nicht kapiert. Aber eine kohärentere Haupt-Story wäre mir schon lieb gewesen.
Dabei sind die (wenigen) SF-Elemente, die "alternate history"-Grundlage* mal ausnehmend, eigentlich durchdacht...
Die "Fabel"-Welt, die ja schon gleich zu Anfang angekündigt wird, wird visuell ständig dargestellt - z.B. wirken alle Hintergründe wo die Stadt zu sehen ist, wie Theater-Bauten. Die kurz auflebenden Statuen, die aber dann gleich eine Art moralisches Burnout erleben, fand ich genial. Visuell fand ich den Film also sehr gelungen, u.a. weil Art Deco hommagierend, aber auch in puncto innovativer, wenn auch oft nostalgischer, Kostümierung. (Nett auch die "moderne Kurz-Toga" die manche Elevierten trugen... )
Cool fand ich auch dass die klassischen Rollen - u.a. Crassus & Clodius - nah an den historischen vom Gestus her waren. Die Sache mit den vestalischen Jungfrauen wurde cool "modernisiert" inkl. Clodius' Mitmach-Skandälchen... (LaBeouf in einer erstaunlich freien Rolle - man hat den Eindruck, dass er die zu einem großen Teil selber erschuf, mit Gewährenlassen auf seiten Coppolas.)
Die Schauspielerei geht so; so gut wie alle Aktrizen/Akteure sind bemüht! Plaza als machtgierige Star-Reporterin hatte offensichtlich viel Spaß, u.a. bei ihren (selbst erdachten?) lasziveren Sprüchen, aber hätte gelegentlich doch etwas mehr Regie brauchen können.
Letztendlich musste ich öfter lachen wg. dem provokativen Wesen einiger Szenen/Entwicklungen - nach dem Motto "mal sehen ob RezensentInnen darauf reinfallen". (Auch gibt es eine coole SFige Abschluss-Szene, die an den 2. Incredibles-Film erinnert! ) Deshalb, und weil es ja eh einige "rettende" Ideen gab in dem Ganzen, und auch grundsätzlich wg. Coppolas "going out with a bang"-Mut im Alter 85, vergebe ich eine halbwegs solide ...
Leider hat er auch das Drehbuch geschrieben, und wahrscheinlich das Editing dominiert - es hätte Ersterem sehr gut getan, wenn jemand erfahren mit weniger laberhaften Texten Korrektur hätte lesen können, m.E.. Vieles ist Zitieren von Shakespeare, die Grundidee ist geborgt aus der Geschichte des Alten Roms aus der Zeit der Catilinischen Verschwörung, wobei Coppola Caesar und Catilina in einer Person verschmolzen hat. Auch ist der gesamte Plot eine Art liberale Luftschloss-Antwort auf Ayn Rands Visionen fürs urbane Amerika, insbes. ihr Fountainhead!
Der meandernde Plot enthält sowieso einen Haufen Zitate von Szenen bzw. Abläufen/Sprüchen aus der Filmkultur. Ich denke ich hab viele nicht kapiert. Aber eine kohärentere Haupt-Story wäre mir schon lieb gewesen.
Dabei sind die (wenigen) SF-Elemente, die "alternate history"-Grundlage* mal ausnehmend, eigentlich durchdacht...
Die "Fabel"-Welt, die ja schon gleich zu Anfang angekündigt wird, wird visuell ständig dargestellt - z.B. wirken alle Hintergründe wo die Stadt zu sehen ist, wie Theater-Bauten. Die kurz auflebenden Statuen, die aber dann gleich eine Art moralisches Burnout erleben, fand ich genial. Visuell fand ich den Film also sehr gelungen, u.a. weil Art Deco hommagierend, aber auch in puncto innovativer, wenn auch oft nostalgischer, Kostümierung. (Nett auch die "moderne Kurz-Toga" die manche Elevierten trugen... )
Cool fand ich auch dass die klassischen Rollen - u.a. Crassus & Clodius - nah an den historischen vom Gestus her waren. Die Sache mit den vestalischen Jungfrauen wurde cool "modernisiert" inkl. Clodius' Mitmach-Skandälchen... (LaBeouf in einer erstaunlich freien Rolle - man hat den Eindruck, dass er die zu einem großen Teil selber erschuf, mit Gewährenlassen auf seiten Coppolas.)
Die Schauspielerei geht so; so gut wie alle Aktrizen/Akteure sind bemüht! Plaza als machtgierige Star-Reporterin hatte offensichtlich viel Spaß, u.a. bei ihren (selbst erdachten?) lasziveren Sprüchen, aber hätte gelegentlich doch etwas mehr Regie brauchen können.
Letztendlich musste ich öfter lachen wg. dem provokativen Wesen einiger Szenen/Entwicklungen - nach dem Motto "mal sehen ob RezensentInnen darauf reinfallen". (Auch gibt es eine coole SFige Abschluss-Szene, die an den 2. Incredibles-Film erinnert! ) Deshalb, und weil es ja eh einige "rettende" Ideen gab in dem Ganzen, und auch grundsätzlich wg. Coppolas "going out with a bang"-Mut im Alter 85, vergebe ich eine halbwegs solide ...
(*das Alte Rom fiel nie auseinander und die römische(n) Republik(en) hatte(n) inwischen 2 Jahrtausende auf dem Buckel
um sich weiter zu entwickeln )