« Vorheriges Thema  |  Nächstes Thema »
Wird gerade betrachtet von: 1 Gast/Gäste


Mavka – Hüterin des Waldes   (Mawka – Lissowa pisnja)
2023
Genres Animation | Familie | Fantasy
Regie Oleh Malamusch, Oleksandra Ruban
Cast Natalka Denyssenko, Artem Pywowarow, Olena Krawez, Serhij Prytula, Julija Sanina
Inhalt Um seinen kranken Onkel Leo zu retten, begibt sich der Musiker Lukas auf Geheiß der grausamen Kylina in den geheimnisvollen und verbotenen Wald, um den Baum des Lebens zu finden. Tatsächlich möchte Kylina die nährende Kraft des Baumes nutzen, um ewige Jugend zu erlangen. Der freundliche Waldgeist Mavka bewundert Lukas' musikalisches Talent und es entstehen Gefühle zwischen ihnen. Doch Kylina und ihre Pläne, den Wald zu zerstören, stehen dem Aufbau guter Beziehungen zwischen den Bewohnern des Zauberwaldes und den Menschen im Weg...
 Ukraine
 99 min.
Hafen-Bewertung für diesen Film:
basierend auf 1 Stimme(n)
  • 1 Bewertung(en) - 3 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
3 / 5
Deine Wertung:

#1
Auf Wunsch von @Kubrickian ins Kompendium eingestellt! Ich selbst habe mir den Trailer angesehen... scheinbar bin ich von der enormen Qualität zeitgenössischer Animationsfilme extrem verwöhnt, aber der Look von 'Mavka' hat mich nicht so abgeholt. Trotzdem ist es gewiss beeindruckend, dass ein gebeuteltes Land eine solche Produktion hervorgebracht hat...
Zitieren
#2
Der Film brauchte 7 Jahre um vollendet zu werden; über ein Jahr davon während des Invasionskrieges Russlands ins Produktionsland. Es gibt im Film allegorische Anspielungen auf die Kriegslage, wenn man die WaldbewohnerInnen als Leute aus der Ukraine (wo immer alles supernatürlich dargestellt wird, sogar die Landesflagge spielt auf Himmel überm Weizenfeld an) und die gierigeren Menschen als die Echtleben-Angreifer sieht.

Letztendlich wäre aber dann die neue Waldbeschützerin, die großherzige Nymphe Mawka, wohl die "liebende Vernunft" die auf die angreifenden Menschen zugeht um um Frieden zu werben - wobei sie im Film ja erstmal

ausrastet und durch den wilden "Funken" zu einer alles nieder brennenden Furie, wohl die Macht der rücksichtslosen Natur,
wird!

Der Plot ist also ein wenig konvolut, reflektiert aber - wie kann es anders sein? - ein alt-bekanntes ukrainisches Theaterstück, das Lied des Waldes. Dieser nettere Mensch, Lukas, kommt darin auch vor (allerdings nicht ganz so nett), und auch dort verlieben sich Nymphe und Mensch mittig und am Ende.

CGI-mäßig fand ich den Film erstaunlich beeindruckend, wenn auch nicht ganz "auf der Höhe" (aber das muss CGI in meinen Augen gar nicht sein - lieber in sich konsistent & kreativ) mit einigen innovativen Landschaften. Der Entwurf der weiblichen Charaktere ist allerdings ein wenig ungewohnt in westlichen Augen, denke ich; mir, der schon ein paar Mal in Kyiv zu Besuch war (lange vorm Krieg) kommt es vor wie der Versuch eine kindliche Fast-Lolita mit großen Augen und Schmollmund, alles irgendwo oberhalb der Taille, mit den langen (meist zumindest teils nackten*) Beinen, die in der Ukraine als besonders attraktiv gelten, zusammen zu "bauen". Sieht ein wenig aus wie Prinzessin Mononoke auf Stelzen...

Aber ich denke der Film gibt v.a. UkrainerInnen alles was sie am liebsten sehen/hören wollen: Viel Natur, die guten aber mächtigen Geister die dort hausen, ein wenig nacktes Beinfleisch, ländliche Schlager und leider auch eine deutliche Prise national-stolzer Pathos°.

Aber immerhin wohl das Richtige - inkl. der Friedensbotschaft - in dieser Zeit für unsere belagerten & so extrem leidenden Nachbarn - das meine ich unironisch! - und immerhin produktionstechnisch unter den Umständen ein kleines Wunder.

Daher vergebe ich was einigermaßen Gutes zurück: Wertung 3 von 5 (Ich sah den Film übrigens in der Originalsprache, mit dt. Untertiteln. Ukrainisch klingt, wie ich finde, weniger "klingonisch" wie russisch, mit mehr Süßholzgeraspel-Tönen - auf eine etwas altmodische Weise ganz angenehm.)

(* Das ist wirklich wahr! Mitten im kältesten Winter laufen in Kyiv noch immer jüngere oder 30-something Damen in einem relativ kurzen Kleid, nie tiefergehend als die Knie, und Stiefeln herum, so dass man noch ein paar cm echtes Bein sehen kann... Schock / ° Die junge Dame die den Haupt-Hit im Film singt, Chrystyna Solowij, die "ukrainische Nachtigall", ist eine rabiate Anti-Putin-Rednerin, die nicht gerade viel vom ihrer Meinung nach zuviel labernden Westen zu halten scheint...)
.
[]
[°°]
[Kube]
Zitieren
Thema abonnieren   |   Druckversion anzeigen   |   Thema einem Freund senden