« Vorheriges Thema  |  Nächstes Thema »
Wird gerade betrachtet von: 1 Gast/Gäste

#1
Mit den Jahren habe ich ein Repertoire an Lieblingsspeisen aufgebaut. Ich kenne meine alten, kulinarischen Freunde, zu denen ich immer zurückkehren kann, ohne enttäuscht zu werden: Pizza mit viel Käs', der Braten von der Omi, Dürüm, Hoisin-Soße, der selbstgebackene Auflauf.

Aber wie langweilig, immer nur beim altbewährten Tellerrand zu bleiben...! Dieser Thread soll eine Möglichkeit sein, interessante Gaumenerfahrungen der internationalen Küche festzuhalten und zu teilen. Wir können subjektive Empfehlungen austauschen und, zumindest verbal, verschiedene Aromen aufsteigen lassen.



Als ich vor einigen Jahren an der Uni Japanisch-Unterricht nahm, überraschte uns unsere liebe Lehrerin Okada-sensei zum Abschied mit einer traditionsgemäßen Teestunde samt importierten Süßigkeiten.

Sie überreichte uns diese Pappschalen:
       

Sonore Erklärstimme:
Beifuß-Reis-Molasse namens Mochi, bestreut mit einer ordentlichen Portion Sojamehl, angerichtet an süßer Bohnencreme.

Es mag daran gelegen haben, dass ich mich mit mehligen und kaugummihaften Konsistenzen schwertue - aber Mochi und ich wurden an diesem Tag keine Freunde. Ich kann mich im Grunde genommen in die Struktur des Essens hineinfühlen: man trinkt einen aromatischen Tee und knuspert dazu, mit betonter Langsamkeit, kleine Happen seiner vom Mehl knirschenden Paste. Denken Aber dann müsste es für mich schon Nuss- oder Schoko- oder Vanille-Mochi sein, um so etwas wie Genuss zu verspüren.

Wikipedia hat allerdings jede Menge interessanter Infos zu dieser Spezialität in petto. Unter Anderem habe ich dort erfahren, dass beim traditionellen Mochi-Neujahrsessen in Japan aufgrund der klebrigen, zähen Darreichungsform jedes Jahr eine Handvoll Todesfälle zu verzeichnen sind. Schock
Zitieren
Thema abonnieren   |   Druckversion anzeigen   |   Thema einem Freund senden