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In den Schuhen des Fischers   (The Shoes of the Fisherman)
1968
Genres Drama | Thriller
Regie Michael Anderson
Cast Anthony Quinn, Oskar Werner, David Janssen, Leo McKern, Barbara Jefford, Laurence Olivier, Burt Kwouk
Inhalt Der in einem sowjetischen Gulag darbende ukrainische Bischof Lakota (Quinn) wird unerwarteterweise von seinem Internierer, dem russischen Präsidenten Kamenew (Olivier), freigelassen, so dass er in den Vatikan reisen kann, wo er wg. seiner jahrzehntelangen Gefangenschaft nun zum Kardinal gemacht wird. Dort lernt er auch den "eingefrorenen" französischen Pater Telemond (Werner) kennen/schätzen, der wg. seiner unorthodoxen Schriften gerade in einem Verfahren zu seiner möglichen Ausschließung vom Priesterstand steckt. Kurz nach Lakotas Ankunft, stirbt der aktuelle Papst; ein qualvolles Prozedere des versuchten Mehrheitsvotums um einen neuen Papst unter den Kardinälen beginnt, kommentiert von Dutzenden Fernsehteams, u.A. auch dem vom Amerikaner Faber (Janssen)...
 USA
 162 min.
Hafen-Bewertung für diesen Film:
basierend auf 1 Stimme(n)
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#1
Ein Film, der einen Einblick erlaubt mit welchem Respekt - und begleitendem Pomp - die katholische Kirche noch vor 55 Jahren gesehen wurde, zumindest im Auge des Mainstreams. Außerdem recht informativ in puncto Papstwahl - das hatte es so ausführlich und mit solchen riesigen Nachbauten der inneren Bereiche im Vatikan noch nicht gegeben.

Beeindruckend auch das Spiel aller Haupt-Akteure, allen voran Quinn Königlich und auch von Ms. Jefford als enttäuschte Ehefrau des Fernsehjournalisten, die aber nebenbei eine erfahrene Notärztin ist. Und das Konzept, warum Papst Kiril durch Einwirkung der Sowjets zum Papst wird, und wie er dann den Weltfrieden versucht zu sichern, ist immerhin erstaunlich mutig!

Leider weiß man heute wie die Kirche zu oder kurz nach diesem Zeitpunkt ihren prunkvollen Status mit allen Mitteln beibehalten wollte, als immer klarer wurde welcher furchtbare Missbrauch durch manche Priester an hauptsächlich Jungs laufend verübt wurde, und VOR ALLEM was die Kirche bis zu den Bischöfen hinauf unternahm, um dies zu verdecken. Wobei v.a. das Verschweigen Prio hatte, nicht etwa die bisherigen Opfer, und dann die neuen Opfer an den Stellen wohin solche sex-kranken Priester einfach versetzt wurden, anstatt sie zumindest permanent abzuziehen. Bis heute ist das alles noch nicht aufgearbeitet, und der Missbrauch geht ja sogar weiter - kein Wunder dass sich da das Gros der modernen Jugend abwendet von so einer ethisch verwahrlosten Kirche...

Ansonsten ist der Film sehenswert, bekommt aber wg. der im vorherigen Absatz beschriebenen Scheiß-Naivität einen Minuspunkt: Wertung 3 von 5

P.S.: Werner war übrigens auch hier wieder schauspielerisch spannend! Er hatte ja auch die Hauptrolle in dem damals zeitnahen SF-Film Fahrenheit 451.
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