Neulich wurde mir bewusst, wie "Friends" mich in meiner Teenager-Zeit doch über Jahre hinweg -- ohne, dass es mir sonderlich bewusst gewesen wäre! -- geprägt hat...immerhin lief die Serie brav jede Woche zur Primetime im Fernsehen, und Fernsehen war damals noch viel wichtiger. Diese Erkenntnis verwundert mich umso mehr, weil ich in den letzten zehn Jahren kaum noch einen Gedanken an die Abenteuer von Rachel, Monica, Phoebe, Chandler, Joey und Ross verschwendet habe...
Nun schau' ich gerade alle 236 Folgen noch einmal mit dem lieben @kevers, und mach' mir das erste Mal so richtig bewusst und auch kritisch Gedanken über dieses ja doch extrem einflussreiche Stückchen TV-Kulturgut. Vieles finde ich immer noch ganz schön liebenswert, und ich verstehe wirklich, warum 'Friends' auch über 25 Jahre nach seiner Pilotfolge auf der ganzen Welt Abermillionen von Fans hat (u. A. erfuhr ich bei meinen Recherchen, dass die Serie extrem beliebt bei jungen Menschen im asiatischen Raum ist, die die englische Sprache lernen wollen). Die sechs Hauptfiguren sind allesamt ganz keck und mit Herz gespielt, und es wurden sehr viele Tropes kreiert, die seither aus der kulturellen DNA des Sitcom-Genres nicht mehr wegzudenken sind (z. B.: Freunde als Wahlfamilie; wöchentliches Treffen im gemeinsamen Lieblingscafé). Je mehr Folgen wir hinter uns bringen, umso mehr fällt mir zudem auf, dass ich doch ganz schön viele Witze, Gedanken und Insider aus "Friends" in mein tägliches Leben übernommen habe.
Was mich allerdings mindestens genau so viel beschäftigt -- allein schon deswegen, weil es in jüngeren Jahren die journalistische Auseinandersetzung mit der Serie bestimmt hat -- ist die Frage, inwieweit "Friends" gut gealtert ist. Der Serie wird aus heutiger Sicht oft ein Hang zur Homo- und Transphobie unterstellt, und tatsächlich gibt es eine Handvoll billiger Witze, die als diskriminierend empfunden werden können. Besonders mau finde ich persönlich aber gar nicht mal den Umgang mit LGBTQ-Themen, sondern das ziemlich hochfrequente Fat-Shaming, das durch die gutaussehenden, skinny Protagonisten betrieben wird...echt auffällig, wie krass altbacken das heute rüberkommt.
Nichtsdestoweniger komme ich für mich zu dem Schluss -- und ich würde nicht sagen, dass es sich hier um eine defensive Fanboy-Rationalisierung handelt, da mir die Show jetzt nicht sooo viel bedeutet -- dass die Serie für ihre Zeit ganz schön progressiv war, z. B. indem eine sehr würdevolle lesbische Hochzeit im 90er-Jahre-Primetime gezeigt wurde. Und auch wenn Ross, Chandler und Joey abundzu diese wirklich saublöd chauvinistische "No homo!"-Attitüde zur Schau stellen, gibt es auch viele Szenen zwischen ihnen, die eine grundsätzliche Offenheit und Akzeptanz gegenüber queeren Personen unmissverständlich klarstellen.
Gut, freilich ist mir bewusst, dass eine Geschichte "für ihre Zeit" zu loben ein Seifenblasen-Argument sein mag; man kann es aus heutiger Sicht dann ja trotzdem doof finden. Aber nach tüchtiger Abwägung stehe ich der Serie trotzdem ganz positiv gegenüber und gebe !
Nun schau' ich gerade alle 236 Folgen noch einmal mit dem lieben @kevers, und mach' mir das erste Mal so richtig bewusst und auch kritisch Gedanken über dieses ja doch extrem einflussreiche Stückchen TV-Kulturgut. Vieles finde ich immer noch ganz schön liebenswert, und ich verstehe wirklich, warum 'Friends' auch über 25 Jahre nach seiner Pilotfolge auf der ganzen Welt Abermillionen von Fans hat (u. A. erfuhr ich bei meinen Recherchen, dass die Serie extrem beliebt bei jungen Menschen im asiatischen Raum ist, die die englische Sprache lernen wollen). Die sechs Hauptfiguren sind allesamt ganz keck und mit Herz gespielt, und es wurden sehr viele Tropes kreiert, die seither aus der kulturellen DNA des Sitcom-Genres nicht mehr wegzudenken sind (z. B.: Freunde als Wahlfamilie; wöchentliches Treffen im gemeinsamen Lieblingscafé). Je mehr Folgen wir hinter uns bringen, umso mehr fällt mir zudem auf, dass ich doch ganz schön viele Witze, Gedanken und Insider aus "Friends" in mein tägliches Leben übernommen habe.
Was mich allerdings mindestens genau so viel beschäftigt -- allein schon deswegen, weil es in jüngeren Jahren die journalistische Auseinandersetzung mit der Serie bestimmt hat -- ist die Frage, inwieweit "Friends" gut gealtert ist. Der Serie wird aus heutiger Sicht oft ein Hang zur Homo- und Transphobie unterstellt, und tatsächlich gibt es eine Handvoll billiger Witze, die als diskriminierend empfunden werden können. Besonders mau finde ich persönlich aber gar nicht mal den Umgang mit LGBTQ-Themen, sondern das ziemlich hochfrequente Fat-Shaming, das durch die gutaussehenden, skinny Protagonisten betrieben wird...echt auffällig, wie krass altbacken das heute rüberkommt.
Nichtsdestoweniger komme ich für mich zu dem Schluss -- und ich würde nicht sagen, dass es sich hier um eine defensive Fanboy-Rationalisierung handelt, da mir die Show jetzt nicht sooo viel bedeutet -- dass die Serie für ihre Zeit ganz schön progressiv war, z. B. indem eine sehr würdevolle lesbische Hochzeit im 90er-Jahre-Primetime gezeigt wurde. Und auch wenn Ross, Chandler und Joey abundzu diese wirklich saublöd chauvinistische "No homo!"-Attitüde zur Schau stellen, gibt es auch viele Szenen zwischen ihnen, die eine grundsätzliche Offenheit und Akzeptanz gegenüber queeren Personen unmissverständlich klarstellen.
Gut, freilich ist mir bewusst, dass eine Geschichte "für ihre Zeit" zu loben ein Seifenblasen-Argument sein mag; man kann es aus heutiger Sicht dann ja trotzdem doof finden. Aber nach tüchtiger Abwägung stehe ich der Serie trotzdem ganz positiv gegenüber und gebe !
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