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Europa
Wer hätt's gedacht, dass dies die Stadt sein wird, in die mich mein an nomadenhaften Umzügen doch sehr reiches Leben gleich zweimal führen wird!
Meine Gefühle Chemnitz gegenüber bleiben aber bislang, sagen wir, wohlwollend–ambivalent.
Auf der einen Seite ist es mir ein großes Anliegen, dazu beizutragen, dass endlich mal mit dem -- wirklich zu Unrecht! -- horrend schlechten Ruf der Stadt aufgeräumt wird; nahezu alle Gäste, die ich hier aus verschiedenen anderen Bundesländern empfangen habe, waren der Stadt im Nachhinein wohlgesonnener. Gerade im Innenstadtbereich, sowie dem Stadtviertel "Kassberg" (eines der größten Jugendstilquartiere Europas!) stößt man auf jede Menge schöne und überraschend großstädtische Ecken. Zudem kann man wirklich gut erkennen, wie viel Geld bereits in die zukünftige europäische Kulturhauptstadt 2025 investiert wurde. Achso, und auch das ist nicht verkehrt: Für etwa ein Fünftel der Mietpreise von westdeutschen Großstädten wohnen können, und das gern auch in topmodern sanierten Fabriklofts.
Zugleich muss auch ich mir bei allem Wohlwollen eingestehen, dass Chemnitz noch immer von einer substanziellen Zahl von Hinterwäldler:innen in der eigenen Bevölkerung in den Dreck gezogen wird. Die Stadt ist keineswegs sooooo schlimm nazi-verseucht, wie es einem manche Berichterstattungen glauben machen wollen... aber man begegnet eben doch gelegentlich einer distinkt ostdeutschen Ausländerfeindlichkeit bzw. generellen Rückwärtsgewandtheit. Die hier noch immer stattfindenden, pediga-esken Montagsdemonstrationen, aktuell mit jeder Menge Russland- und Sachsenfahnen (
) sind da sicher ein deutliches Exempel, auch wenn sich die Teilnehmerzahl zum Glück stark reduziert hat.
Es bleibt zu hoffen, dass mit der Rolle als Kulturhauptstadt weiter ein Umdenken, und auch eine Verjüngung von Chemnitz vorangetrieben werden...aber das aktuelle politische Klima in Deutschland wecken da bei mir nicht allzu großen Optimismus. Leider, denn die Stadt hätte es verdient.
PS: Ich wollte eigentlich
geben, aber ich tue mich generell schwer mit Städten, die nicht an fließenden Gewässern liegen... und der hiesige, gleichnamige "Fluss" ist eher ein trauriges Rinnsal von ca. 4 Metern Breite, sodass man ihn gar nicht im Stadtbild wahrnimmt.
Meine Gefühle Chemnitz gegenüber bleiben aber bislang, sagen wir, wohlwollend–ambivalent.
Auf der einen Seite ist es mir ein großes Anliegen, dazu beizutragen, dass endlich mal mit dem -- wirklich zu Unrecht! -- horrend schlechten Ruf der Stadt aufgeräumt wird; nahezu alle Gäste, die ich hier aus verschiedenen anderen Bundesländern empfangen habe, waren der Stadt im Nachhinein wohlgesonnener. Gerade im Innenstadtbereich, sowie dem Stadtviertel "Kassberg" (eines der größten Jugendstilquartiere Europas!) stößt man auf jede Menge schöne und überraschend großstädtische Ecken. Zudem kann man wirklich gut erkennen, wie viel Geld bereits in die zukünftige europäische Kulturhauptstadt 2025 investiert wurde. Achso, und auch das ist nicht verkehrt: Für etwa ein Fünftel der Mietpreise von westdeutschen Großstädten wohnen können, und das gern auch in topmodern sanierten Fabriklofts.
Zugleich muss auch ich mir bei allem Wohlwollen eingestehen, dass Chemnitz noch immer von einer substanziellen Zahl von Hinterwäldler:innen in der eigenen Bevölkerung in den Dreck gezogen wird. Die Stadt ist keineswegs sooooo schlimm nazi-verseucht, wie es einem manche Berichterstattungen glauben machen wollen... aber man begegnet eben doch gelegentlich einer distinkt ostdeutschen Ausländerfeindlichkeit bzw. generellen Rückwärtsgewandtheit. Die hier noch immer stattfindenden, pediga-esken Montagsdemonstrationen, aktuell mit jeder Menge Russland- und Sachsenfahnen (
) sind da sicher ein deutliches Exempel, auch wenn sich die Teilnehmerzahl zum Glück stark reduziert hat.Es bleibt zu hoffen, dass mit der Rolle als Kulturhauptstadt weiter ein Umdenken, und auch eine Verjüngung von Chemnitz vorangetrieben werden...aber das aktuelle politische Klima in Deutschland wecken da bei mir nicht allzu großen Optimismus. Leider, denn die Stadt hätte es verdient.
PS: Ich wollte eigentlich
geben, aber ich tue mich generell schwer mit Städten, die nicht an fließenden Gewässern liegen... und der hiesige, gleichnamige "Fluss" ist eher ein trauriges Rinnsal von ca. 4 Metern Breite, sodass man ihn gar nicht im Stadtbild wahrnimmt.
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