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2001: Odyssee im Weltraum   (2001: A Space Odyssey)
1968
Genres Mystery | Sci-Fi
Regie Stanley Kubrick
Cast Keir Dullea, Douglas Rain (Stimme), Gary Lockwood, William Sylvester, Daniel Richter (wortlos)
Inhalt Monolithische schwarze Blöcke unbekannter Herstellung erscheinen immer wieder in der Menschheitsgeschichte zu unerwarteten Zeiten und an dergleichen Orten - immer mit den Dimensionsverhältnissen 1:4:9 - zuletzt riesengroß im Orbit von Jupiter, wo das bisher größte Raumschiff der Menschheit, die DISCOVERY, hin unterwegs ist, gesteuert von 2 eher uninformierten US-Astronauten, assistiert von der allwissenden K.I. HAL...
 USA
 142 min.
Hafen-Bewertung für diesen Film:
basierend auf 2 Stimme(n)
  • 2 Bewertung(en) - 4.5 im Durchschnitt
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4.5 / 5
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#1
Es wird Zeit, mal etwas in den 'Hafen einzuschiffen, dass meinen Usernamen hier etwas deutlicher erklärt - nämlich dieses Urkunstwerk der modernen Science Fiction, das zur gleichen Zeit als Roman (weniger bekannt) und Kinofilm (sehr bekannt!) das u.a. elektrische Licht der Welt vor über einem halben Jahrhundert (!) erfuhr... Einer der wahrscheinlich visuell einflussreichsten Filme überhaupt, insbesonders auf die Art wie S.F. auf der Leinwand dargestellt wurde, von da an. (Schwer sich vorzustellen dass STAR WARS oder BLADE RUNNER ähnlich eingeschlagen wären, wenn es dieses Vorbild nicht gegeben hätte.)

V.a. erinnere ich mich daran, als ich ihn so um die 10 Jahre nach Ersterscheinen selber sah, wie unglaublich realistisch alles wirkte. Das lag wohl auch daran, dass der Film auf doppelt so breiter Folie (65mm) aufgenommen wurde, wie bis dahin üblich; es gab 5-Kanal-Stereo-Ton - auch das damals eine Neuheit. Dann war es außerdem der 1. Film, der extrem Schleichwerbung allerlei Produkte betrieb - man erinnert sich an das PanAm-Shuttle zur Raumstation hin, und das extrem preiswerte Bell-Visiophon in der Station! - deren Hersteller dann zu Filmbeginn auch entspr. alle futuristische Werbung schalteten, auf Plakaten, in Magazinen und im TV!

Der Film wurde von dem erhabeneren Premieren-Publikum nur sehr schwer geschluckt, und von mehreren namhaften US-KritikerInnen anfangs verrissen! Zu unklar/experimentell/abgehackt/lang!! Hunderte der tausenden Eingeladenen der ersten Aufführungen verließen in den jeweiligen Premieren mitten im Film den Saal; Kubrick geriet in Panik und kürzte den Film daraufhin um fast 20 Minuten...

Für viele jüngere ZuschauerInnen dagegen geriet er nach & nach zum Erlebnis- und Kult-Film; er wurde verspätet zum Hit und manche sahen sich den Film stoned oder LSD-nehmend (so ab dem letzten Drittel! Juchu) an. So wie Kubrick sich das gewünscht hatte, wurde der Film immer wieder anders interpretiert - die verkommene/entemotionaliserte Menschheit zeigend, oder den menschlicheren aber letztendlich abgedrehten Supercomputer, oder undurchschaubare gottartige Aliens, die man nie direkt sieht. (Also ich finde es sind diese silber-glänzenden Doppeltetrahedrone in der einen kurzen Szene während des "ultimalen Trips"*! Zwinker)

Für mich lief das alles etwas anders, denn ich hatte den Film gar nicht wahrgenommen und auf Raten meiner gleichaltrigen Cousine zuerst (!) A.C. Clarkes Romanversion gelesen, die Einiges etwas deutlicher macht. Daher wusste ich dass das am Ende das

Sternenkind ist, dass die weltkriegsbedrohte Erde betrachtet
. Ich fand also fast alles im Film logisch und das Buch wunderbar audiovisuell untermalend.

Clarke und Kubrick waren ab da große Favoriten in meinem Medienkonsum, und ich las/betrachtete danach über die Jahre alles was sie produziert( hatt)en. Sie sind noch immer Favoriten, Clarke im SF-Rahmen, Kubrick allgemeiner im kinematischen Umfeld. (Sein 2. großer Film für mich ist Eyes Wide Shut; sein Einfluss auf Spielbergs "Vollendung" A.I. ist auch sehr deutlich zu sehen, obwohl Meister K. wohl minimalistischer vorgegangen wäre...)

Wertung 5 von 5 (latürnich! Trotz)

P.S.: Den Film aktuell während der im Westen hohe Wellen schlagenden K.I.-Diskussion nochmal anzusehen, finde ich sehr passend. HAL redet so wie inzwischen einige Roboter es können, und zeigt trotzdem wie sehr er doch eben kein Mensch ist, und warum die (3) Asimovschen Robotergesetze eigentlich m.E. absolut nicht fehlen dürfen bei starken K.I.s wie HAL eine darstellt...

(* Zitat aus Werbeplakaten Ende der 60iger, als den Machern klar geworden war, wie sehr jüngeres Publikum darauf abfuhr)
Dieser Beitrag gefällt:    JP, strubadur
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