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The Good Fight
2017 – 2022
Genres
Drama
Umfang
60 Folgen (in 6 Staffeln)
Cast
Christine Baranski, Sarah Steele, Audra MacDonald, Rose Leslie, Nyambi Nyambi, Cush Jumbo
Inhalt
Manche kennen sie noch aus der Vorgänger-Serie "The Good Wife": Diane Lockhart ist der menschgewordene "Power Suit", eine gestandene, kluge Anwältin, deren demokratische Seele durch die Präsidentschaft von Donald Trump einen herben Schlag erlitten hat. Gemeinsam mit ihrer Patentochter Maya Rindell wechselt Diane an die primär afroamerikanisch geführte Anwaltskanzlei "Reddick & Boseman", in der Hoffnung, so an den richtigen Stellen mehr bewegen zu können.

Eines sei vorweggenommen: Viele der teils aberwitzigen, oft aber auch bittertraurigen Fälle, die auf die Anwältinnen warten, sind quasi 1:1 dem wahrhaftigen US-Justiz-Irrsinn entsprungen.
Hafen-Bewertung für diese Serie:
basierend auf 4 Stimme(n)
  • 4 Bewertung(en) - 4.8 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
4.8 / 5
Deine Wertung:

#1
Ich weiß ja nicht, ob ich hier iiiirgendwen mit einer (vermeintlichen) *Anwalts*serie hinter dem Ofen hervorlocken kann, aber es wäre eigentlich auch frech, "The Good Fight" so zu bezeichnen. Vielmehr ist die kunstvoll gedrehte Show, die ihre heftigsten Szenen traditionell mit vivaldi-esquer Orchestralbegleitung untermalt, eigentlich eine knallharte Abrechnung mit dem politischen Moloch USA, dem absurden Entitlement priviligierter reicher (& weißer) Menschen, sowie den teils irrwitzigen Schlupflöchern und Windungen des juristischen Systems.

Vor allem aber feiere ich die Show für ihre erbarmungslose Schlag-auf-Schlag-Inszenierung, die wirklich sehr viel von ihrer Musik lebt. Wertung 5 von 5
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#2
Eine der großartigsten aktuellen Serien! Wer hätte gedacht, dass Good Wife noch getoppt werden kann?!

Baranski ist einfach "in charge", und Jumbo durchgehend faszinierend. Alle anderen Hauptrollen sind auch super besetzt, und machen glaubhafte Entwicklungen mit.

Plotmäßig noch deutlich mutiger als die Vorgängerserie - es werden heiße Eisen wie Wahlmanipulation durch Democrats, positiver Rassismus (Lockhart soll vorübergehend als im Firmennamen vorkommende Partnerin abgesetzt werden weil sie "not black" ist), und Folgen von Überbürokratisierung (die Volksgerichte der 4. Staffel! Awkward! ) angepackt.

Wertung 5 von 5
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#3
Baranski Ultras Unite!  Liebe
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#4
Ich hab gerade die 1. 4 Folgen der letzten Staffel intus - die Serie ist noch immer sehenswert, obwohl inzwischen von den anfänglichen Hauptleuten (in der Liste oben) nur noch die Hälfte geblieben sind... Aber Baranski ist noch immer dabei, und es kommt Allround-Talent Andre Braugher, mit seinem blitzenden Lächeln, dazu, als anfangs ungewollter "named partner"...

Die Staffel spielt zu der Zeit wo Trump sich um seine 2. Präsidentschafts-Jahre bemüht, und der Gegenkandidat noch Biden heißt... Droh

In der 4. Folge tritt dann der Vater von Marissa Gold (Steele), die inzwischen eine volle Anwältin geworden ist, zum offensichtlich allerletzten Mal an, der ja in Good Wife eine wesentliche Rolle als strategischer "fixer" spielte, und es geht auch um eine Anklage gegen ihn aus Aktivitäten aus den alten Zeiten. Eine brisante Folge, bei der allerdings der Zuschauer durch eine Warnung der ProduzentInnen am Anfang, mindestens eine halbe Stunde lang in Angst gehalten und letztendlich irre geführt wird. Dafür gibt es einige wirklich coolen Szenen zwischen ihm und Marissa gen Ende! Daumen hoch!
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#5
Was eine lustige Parallele, dass Du nach einigen Jahren nochmal zu dieser Serie postetest -- ich habe vor ca. anderthalb Monaten mit einem kompletten Rewatch von "Good Fight" angefangen, da es höchste Zeit wurde, dass mein treuer Couchnachbar und Seriencompanion @kevers diese Show und Diane Lockharts Großartigkeit auch endlich mal zu sehen bekommt... (Er liebt es auch.)

Spannend aber, wie sich meine ehemaligen Eindrücke jetzt, Jahre später, nur noch teilweise decken. Ich erinnere mich, dass ich beim ersten Durchlauf absolut begeistert von den ersten Folgen war, mir dann aber ab Staffel 4 ein wenig die Puste ausging, sodass ich Season 6 auch nicht mehr schaute. (In diesem Sinne habe ich Deine vorherigen Zeilen nur mit einem halb zugekniffenen Auge gelesen, @Kubrickian Zwinker)

Beim erneuten Ansehen hingegen gefiel mir die Pilotstaffel gar nicht mehr sooo gut, zu meinem Erstaunen war ich diesmal aber von den Seasons 4 und 5 absolut begeistert? Frage Schon kurios, wie sich mit dem Älterwerden auch Präferenzen und "Zugänge" zu Themen ändern...

Ich schätze mal, dass wir in den nächsten Wochen dann auch wirklich mal in der finalen Staffel ankommen, auch wenn ich immer noch eine gewisse Hemmung spüre, mich auf ein "Good Fight" einzulassen, das weder Maia, noch Lucca, noch Adrian kennt. Aber auf die Eli-Gold-Story bin ich schon gespannt... und das Finale hat bei IMDB ja recht gute Werte. Daumen hoch!

Hier noch ein paar weitere Beobachtungen vom zweiten Durchlauf:
  • Maia Rindell war als Figur vielleicht schnell auserzählt, aber trotzdem fehlte mir Rose Leslies Präsenz, raspy voice und moralische Wankelmütigkeit ab der Mitte der Serie ziemlich.
  • Was das "Good Fight"-Universum wirklich von vielen anderen Franchises abhebt: Das große Roster an lustigen, skurrilen Nebencharakteren (in Form von Richter:innen, US-Agent:innen und Anwält:innen), die immer wieder mal reinschauen. Besonderer Shoutout natürlich an Elsbeth Tascioni, deren neue Spin-Off-Serie wir uns sicher als nächstes ansehen werden...
  • Eine Sache war mir beim ersten wie beim zweiten Anschauen klar: Der größte Fail dieser Show ist und bleibt die Figur des Roland Blum. Wo es den Autoren sonst gelingt, den Drahtseilakt zwischen Realsatire und Klamauk genau hinzubekommen, war Michael Sheens Mephisto-Anwalt vor allem in seinen ersten Auftritten kaum auszuhalten. (Special mention bzgl. der überschaubaren Schwächen der Serie: Die "The Good Fight Shorts"-Zeichentrickfilmchen, die mich oft aus der Serienimmersion herausrissen.)
  • Damals wie heute: Time to punch a Nazi.
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#6
ROLAND BLUM NEIN DANKE
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#7
Ok das war kein qualifizierter Beitrag meinerseits, aber das musste gesagt werden. Ich hätte nicht gedacht, dass eine Anwaltsserie mich iiiiergendwann hinter dem Ofen hevorlocken könnte -- aber die Zeit war scheinbar reif. Die Kings haben es mal wieder geschafft (wie bei Evil auch) spannende, komplexe, sympathische, witzige, und ernste Charaktere zu kreieren. Nicht nur die Outfits oder die Old-Hollywood-Hair-Do's von Diane haben mich in ihren Bann gezogen, sondern vor allem auch die professionelle, eloquente, kühle Präsenz mit der sie ihre Fälle vor den (auch sehr komplexen und spannenden) Richter:innen gewinnt (oder erhobenen Hauptes auch mal verliert). Aber nicht nur Diane ist eine meiner absoluten medialen Lieblingsrollen geworden, sondern auch -- wie schon erwähnt -- Cush Jumbo als Lucca Quinn, oder unsere "street-smarte" Melissa  Liebe

Die amerikanische Justiz hat *einige* Probleme, noch mehr natürlich die amerikanische Politik und ich finde es erschreckend wie passend die Folgen zur *erneuten* Trump-Regierung passen...

Tolle Umsetzung der politischen Situation in den Staaten, mit genialen Perspektivwechseln, die zum Nachdenken und Diskutieren anregen -- und so aktuell wie damals sind. Wertung 5 von 5
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#8
Habemus nun fertig. Die Serie endet mit der Ankündigung dass Trump nochmal Präsident werden will in 2024, und zeigt ihn in einem Video-Clip mit seinen stümperhaften "seht wie cool ich bin*"-Tänzchen...

Das wirkte damals unreal, und passt natürlich in dieser letzten Staffel mit dem scheinbaren Realitätsverlust von Diane - den ständigen versuchten Fluchten in eine paradiesischere Zukunft, inkl. ihrem Firmenlaptop, der gen Ende immer wieder die französische Villa zum Kauf anbietet Zahnlos - gut zusammen. Auch diese "Collective"-Lösung, der der Firmendetektiv sich immer mehr zuwendet ist ein Teil dieses Abdrehens in eine Wunsch-Realität, inkl. der irren Idee die in diesem inneren Rechtssystem verurteilten "white supremacists" in die Antarktis als Strafe zu versenden - dort wo man visuell fast nur von Weißem umgeben ist! Awkward! 

Es gibt viele tolle Ideen & Szenen in diesem letzten Blick auf die letztendlich von Frauen geführte Reddick-Kanzlei, aber man merkt schon dass klar dargestellt wird, was gut und was böse ist. Und damit wirkt die Serie heutzutage leider in mindestens einem Punkt veraltet - es wird nämlich in dieser Vor-Gaza-Kriegs-Zeit einfach implizit festgestellt, dass israelische Dinge unbedingt positiv zu sehen sind (v.a. Marissas plötzliche Heirat mit einem Mann, der ihr einen Kampfsport beibringt, den die IDF perfektioniert hat & SoldatInnen dort beibringt). Das ist in Zeiten eines de-facto-Genozids im Gazastreifen leider wackelig geworden... Weinend  Sich derartig politisch festzulegen, wie das die ganze Serie immer wieder punktuell tut, ist eben gelegentlich risikoreich. Dadurch kann eine gute Serie teils ins Lächerliche abdriften, bei Rückblicken darauf in späteren Jahren. Ach ne!

Aber meine Wertung 5 von 5 lass ich trotzdem mal stehen; wenn ich @JP hieße, würde evtl. noch ein kl. Minuszeichen angefügt... Frech Zwinker

(* mit einer Queer-Hymne, obwohl ja gerade Queerness an mehreren Stellen nach einer Wiederwahl bekämpft werden wird!! 🤮)
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